Berlin - Die deutsche Flugbranche erwartet auch in diesem Jahr deutlich mehr Passagiere. Ein Plus von vier bis sechs Prozent sei möglich, sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Fluggesellschaften (BDF), Ralf Teckentrup. Dies setze voraus, dass es keine dramatische Konjunkturschwäche geben werden, von der aber derzeit bei den Fluglinien nichts zu spüren sei. Im vergangenen Jahr beförderten die Fluglinien die Rekordzahl von 118,4 Millionen Passagieren. Das waren acht Prozent mehr als 2006.

Teckentrup machte sich für ein nationales Luftverkehrskonzept stark, das den Schwerpunkt auf die Förderung der großen Flughäfen legt. Diese leiden unter Engpässen, während viele kleinere mit Ländermitteln gefördert werden ohne größere Passagierzahlen anzulocken. Zu einem solchen Konzept gehöre es, dass die Zuständigkeiten für den Flugverkehr klarer gegliedert würden. Neben den Ländern seien derzeit vier Bundesministerien zuständig.

Warnung vor Konkurrenz

Teckentrup plädierte für die Konzentration auf das Verkehrsministerium. Dies sei nötig, um auch in Brüssel bei der EU mit einer Stimme sprechen zu können. Er erwarte mit Spannung die Vorstellungen des Bundes, die bis März vorgelegt werden sollten, sagte Teckentrup.

Weiter warnte er vor der Konkurrenz von Fluglinien etwa aus der Golfregion, die auf mehr Landerechte in Deutschland drängten. Dies würde aber zu unfairem Druck auf europäische Fluglinien führen, sagte Teckentrup voraus. Während die Wettbewerbsbedingungen in Europa vergleichbar seien, würden Fluglinien wie Emirates aus den Vereinigten Arabischen Emiraten etwa bei den Steuern von ihren Heimatländer deutlich entlastet. (APA/Reuters)