Gestrandete Reisende waren laut Flughafen aber kaum zu sehen, weil die Fluglinien ihre Kunden zuvor informiert hatten. Die Fluglotsen wollten ihre Arbeit erst in der Nacht auf Donnerstag (23 Uhr MEZ) wieder aufnehmen. Am Streik beteiligen sich auch Angestellte staatlich kontrollierter Banken, Staatsbedienstete, Rechtsanwälte, Lehrer und Journalisten. Deshalb gab es am Mittwochmorgen keine Nachrichten im Radio und Fernsehen. Ärzte waren nur für Notfälle aktiv. Bestreikt wurden auch die Fähren – Inseln waren von der Außenwelt abgeschnitten.
Streikdrohungen häufen sich auch in Deutschland. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi will den Druck auf die Arbeitgeber im Einzelhandel erhöhen und die in Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz laufenden Streikaktionen massiv verstärken. Treffen will man Metro-Konzern, Karstadt-Warenhäuser, Globus, Kaufland und Ikea.
Verschärft hat sich auch der Tarifstreit in der nordwestdeutschen Stahlindustrie: Die IG Metall weitet ihre Warnstreiks massiv aus und bereitet eine Urabstimmung vor. Nach der vierten Verhandlungsrunde kommenden Dienstag gebe es entweder ein Ja zu einem ordentlichen Abschluss oder ein Ja zu Urabstimmung und Streik, sagte der nordrhein-westfälische IG-Metall-Bezirksleiter Oliver Burkhard.
Die Arbeitgeber hatten am Dienstag eine Einkommenssteigerung um 3,5 Prozent bei einer Laufzeit von 16 Monaten geboten – für die IG Metall „noch Meilen von dem entfernt, was den Beschäftigten in dieser ausgezeichneten Branchensituation zusteht“. Sie fordert für die 85.000 Beschäftigten in NRW, Niedersachsen und Bremen ein Plus von acht Prozent, die Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 100 Euro und verkürzte Arbeitszeiten für Ältere.