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Australische Truppen durchkämmen die Umgebung der Hauptstadt Dili. Die Vereinten Nationen bestätigten den Beginn einer "Operation gegen Aufständische".

Foto: APA/EPA/Made Nagi
Dili - Drei Tage nach dem Putschversuch in Osttimor haben australische Truppen am Donnerstag die Jagd nach Verdächtigen aufgenommen, die für den Anschlag auf Präsident Jose Ramos-Horta verantwortlich sein sollen. An der Operation waren auch Hubschrauber, UNO-Polizisten und Truppenpanzer beteiligt. Schwerpunkt waren zunächst die Außenbezirke der Hauptstadt Dili.

Die Soldaten durchkämmten von dort aus den Dschungel und suchten nach Verdächtigen. UNO-Sprecherin Alison Cooper bestätigte, dass eine "Operation gegen Aufständische" begonnen habe.

Haftbefehle gegen 18 Verdächtige

Der 58-Jährige Friedensnobelpreisträger Ramos-Horta, der sein Land in die Unabhängigkeit von Indonesien geführt hatte, wurde am Montag von mehreren Kugeln getroffen und wird derzeit in Australien behandelt. Generalstaatsanwalt Longuinhos Monterio erklärte am Mittwoch, dass Haftbefehle gegen 18 Verdächtige erlassen würden. Bisher wurde niemand im Zusammenhang mit den Attentaten festgenommen.

Rebellenführer Alfredo Reinado und einer seiner Leute wurden bei dem Angriff auf Ramos-Horta erschossen. Das Nachbarland Australien stellte bisher fast 800 der 1.400 Mann starken UNO-Friedenstruppe und hat seine Präsenz nach dem Putschversuch noch einmal verstärkt.

Der kleine Inselstaat hat sich 1999 von Indonesien gelöst, das die ehemalige portugiesische Kolonie 24 Jahre lang besetzt hielt. Nach vorübergehender UNO-Verwaltung erlangte Osttimor im Mai 2002 seine Unabhängigkeit, dort leben knapp eine Million Menschen. (APA/AP)