Dimitré Dinev

Der aus Bulgarien zugewanderte Schriftsteller Dimitré Dinev zählt zu den Gewinnern des Literaturpreises

Foto: Deuticke Verlag/Jaroslav Filippov

SchriftstellerInnen mit Migrationshintergrund, die schon seit mindestens einem halben Jahr in Österreich leben, sind auch heuer wieder eingeladen, ihre Texte beim Literaturwettbewerb "Schreiben zwischen den Kulturen" einzureichen.

Die Werke dürfen die Länge von zwanzig Seiten nicht überschreiten und müssen von den Autoren selbst in deutscher Sprache verfasst werden. Die Jury wird die Arbeiten im Zuge von drei Sitzungen bis September 2008 bewerten und zeichnet die besten Texte in den Kategorien Prosa und Lyrik von AutorInnen mit Migrationshintergrund, AutorInnen mit Deutsch als Erstsprache, Teams und Schulklassen, jugendliche AutorInnen, und Theatertexte (Drama), aus.

Sprungbrett

Einsendeschluss ist am 30. April für Prosa, Lyrik und Drama und am 30. Juni für Schulprojekte und Jugendtexte. Neben den Preisgeldern von insgesamt 13 000 Euro hat sich die Auszeichnung in den letzten elf Jahren zu einem wichtigen und aussagekräftigen Preis etabliert und bietet AutorInnen mit Migrationshintergrund sowie Angehörigen ethnischer Minderheiten ein Sprungbrett in die Österreichische Literaturwelt. Zu den von Exil prämierten Autoren zählen zum Beispiel der heute erfolgreiche Autor Dimitré Dinev.

Verarbeitung von Diskriminierung und Verfolgung

Alle literarischen Gattungen sind erlaubt. Auch die gröbere Themenwahl bleibt den TeilnehmerInnen selber überlassen. Im Zuge des Projektes gilt es allerdings sich zumindest im weiteren Rahmen mit Thematiken wie Fremdsein, Anderssein, Integration, Assimilation und Identität auseinanderzusetzen. Die unterschiedlichen Interpretationen der oft selbst betroffenen TeilnehmerInnen bieten interessante Einblicke in die Thematik, sollen den Teilnehmern aber auch helfen, sich mit Diskriminierung und Verfolgung auseinander zu setzen. Der Verein Exil hat es sich zum Ziel gemacht, mit kulturellen Mitteln Diskriminierung und Verfolgung von Minderheiten zu bekämpfen.

Dank der sprachlichen Vielfalt der TeilnehmerInnen erhofft sich Exil in den Einsendungen der Autoren auch neue Impulse für die Deutsche Sprache zu entdecken.

Insgesamt 13 000 Euro Preisgeld

Auch das Preisgeld kann sich sehen lassen. Während sich die Prosa Gewinner über 3000 (1.Preis), 2000 (2.Preis) und 1500 Euro (3.Preis) freuen können, wird der Lyrik-Preis mit 1500 Euro belohnt. Der Preis für Theatertexte wurde von den Wiener Wortstätten gefördert und beläuft sich 2000 Euro. Die restlichen Auszeichnungen sind mit jeweils 1000 Euro dotiert.

Im November 2008 werden die Preise im feierlichen Rahmen im Wiener Amerlinghaus verliehen. Im Herbst 2008 veröffentlicht die Anthologie ‚Edition Exil’ die Texte und Porträts der GewinnerInnen. (Madeleine Geibel, derStandard.at, 15.2.2008)