Paris - Der marokkanische Fußball-Internationale Abdeslam Ouaddou, Kapitän des französischen Erstligisten Valenciennes, hat wegen rassistischer Beschimpfungen Anzeige erstattet. Während einer Begegnung mit dem FC Metz im Stadion Saint-Symphorien in der lothringischen Stadt wurde der Marokkaner am Samstag nach eigenen Angaben "während der ganzen ersten Hälfte von einer Person in den Zuschauerrängen rassistisch beschimpft."

In der Halbzeit begab sich der sichtlich erzürnte Ouaddou auf die Zuschauertribüne. Er musste vom Sicherheitspersonal von dort entfernt werden und erhielt daraufhin eine Verwarnung. "Ich wollte mich mit dieser Person aussprechen", erklärte Ouaddou seine Aktion.

Der Sicherheitsbeauftragte des FC Metz, Jacky Ancel, bestätigte die rassistischen Beschimpfungen gegen den marokkanischen Spieler und präzisierte, dass der betreffende Zuschauer festgenommen und den Sicherheitsbehörden übergeben worden sei. Ouaddou habe vordem schon den Schiedsrichter von den Beschimpfungen informiert, allerdings sei nichts unternommen worden.

Ein ähnlicher Zwischenfall hatte sich bereits im Vorjahr bei einer Begegnung der Zweitligisten Libourne/Saint-Seurin gegen Bastia zugetragen. Die französische Fußball-Liga LFP hatte dem korsischen Club am 15. Oktober einen Punkt abgezogen, weil Fans des Vereins den Stürmer der Gegenmannschaft Boubacar Kebe rassistisch beschimpft hatten.

Kebe war am 14. September in der 85. Spielminute vom Schiedsrichter ausgeschlossen worden, nachdem er in Richtung des Publikums eine obszöne Geste gemacht hatte. Die Sanktion gegen Bastia wurde in zweiter Instanz vom Fußballverband FFF bestätigt. Eine Rekursentscheidung des Nationalen Olympischen Komitees Frankreichs wird im Laufe dieses Monats erwartet. (APA)