Wien - Die Großaktionäre von EADS erwägen, den strategischen Einfluss von Deutschland und Frankreich bei dem Airbus- und Rüstungskonzern über "Goldene Aktien" zu sichern. Darüber werde diskutiert, sagte ein EADS-Sprecher am Sonntag der dpa. Sogenannte "Goldene Aktien" geben dem Eigner auch ohne bedeutende Kapitalbeteiligung ein Vetorecht bei strategischen Entscheidungen.

Die deutsche "WirtschaftsWoche" und das Pariser Magazin "Challenges" hatten zuvor berichtet, EADS-Chef Louis Gallois habe die Einführung dieses Instrumentes vorgeschlagen. Dazu sagte der Sprecher, Gallois habe die Diskussionen bestätigt, aber nicht den Vorschlag unterbreitet.

Der französische Staat hält direkt 15 Prozent an EADS, hat den Einfluss auf das operative Geschäft aber an den Privataktionär Lagardère abgetreten. Berlin ist nicht im Kapital vertreten und nimmt informell über den Großaktionär Daimler Einfluss. Der Aktionärspakt Daimlers mit Lagardère und Paris läuft 2010 aus und beide Privataktionäre haben tendenziell Interesse an einem Ausstieg. Mit "Goldenen Aktien" könnte dann das deutsch-französische Gleichgewicht im Konzern gewahrt bleiben, weil Berlin und Paris unabhängig von der Höhe ihrer Beteiligung ein Vetorecht in heiklen Fragen bekämen. (APA/dpa)