Mit der Verschiebung der Frist solle den Interessenten mehr Zeit gegeben werden, die Hilfsmaßnahmen für die IKB zu bewerten, hieß es in den Kreisen. Die staatliche IKB-Großaktionärin KfW, die ihren derzeit rund 38-prozentigen Anteil an der Mittelstandsbank verkaufen will, lehnte eine Stellungnahme ab. Mehrere Interessenten wie die Commerzbank und die genossenschaftlichen Institute DZ Bank und WGZ Bank sind bereits aus dem Rennen um die IKB ausgestiegen, da ihnen die Risiken zu hoch wurden. Die Bank selbst signalisierte am Wochenende erstmals, dass sie in zwei Teilen verkauft werden dürfte. Das teilweise stark risikobehaftete Wertpapierportfolio von bis zu sechs Mrd. Euro dürfte demnach getrennt vom Kerngeschäft veräußert werden. Für die Risikopapiere kommen Finanzinvestoren wie Lone Star infrage, die infolge der Krise auf steigende Kurse wetten. Für beide Bereiche können jedenfalls getrennte Gebote abgegeben werden.
Weitere Unsicherheiten
Experten zufolge ist die IKB auch nach der Kapitalspritze nicht aus dem Gröbsten heraus. "Viele Unsicherheiten hinsichtlich künftiger Verluste bleiben bestehen", hieß es in einem Analystenkommentar der UniCredit.
Um eine Insolvenz der nach Fehlspekulationen am US-Hypothekenmarkt in Schieflage geratenen IKB abzuwenden, hatte der Bund vergangene Woche ein weiteres Hilfspaket über mehr als zwei Mrd. Euro geschnürt. Große Teile der Hilfen sollen durch einen Beschluss der IKB-Hauptversammlung am 27. März über eine Kapitalerhöhung bis zu 1,5 Mrd. Euro in Eigenkapital umgewandelt werden. Die KfW trägt davon 1,2 Mrd. Euro und erhöht ihre Beteiligung damit auf bis zu 90 Prozent.
Zusätzlich schießt sie unmittelbar 600 Mio. Euro zu. Das könnte künftige Ergebnisse der IKB belasten, weil die KfW über einen Besserungsschein Anspruch auf einen Teil möglicher Gewinne der IKB hat.