Wien - Nach der Übernahme der Lotterien-Anteile der Bawag durch die Casinos Austria steht der größte Glücksspielkonzern Österreichs vor dem teilweisen Umbau. Die Beseitigung von Doppelgleisigkeiten soll zu weiteren Synergien führen. Eine Fusion sei allerdings "kein Thema", unterstrich Casinos-Generaldirektor Karl Stoss heute, Montag, bei einer Informationsveranstaltung für die insgesamt 700 Mitarbeiter von Casinos (200) und Lotterien (500) neuerlich.

Eigenständige Unternehmen

"Casinos Austria und Österreichische Lotterien bleiben eigenständige Unternehmen mit eigenem Vorstand und eigenem Aufsichtsrat, eine Fusion ist absolut kein Thema", unterstrich Stoss heute vor versammelter Belegschaft in Wien. Im vergangenen November hatte der Casinos-Generaldirektor laut über die Möglichkeit einer "Österreichischen Glücksspiel AG" nachgedacht. Seither hat er einen effektiven Zusammenschluss der beiden Unternehmen aber wiederholt ausgeschlossen.

Der Unternehmensberater Arthur D. Little prüft derzeit, in welchen Bereichen Casinos und Lotterien gemeinsam weitere Synergien erzielen können.

Medienspekulationen über einen möglichen Stellenabbau bei Casinos/Lotterien wies Stoss heute klar zurück. Der Abbau von Stellen sei nicht geplant. "Ziel ist es nicht, Mitarbeiter abzubauen, sondern gemeinsam zu wachsen und zu expandieren". Einen Bericht im heutigen "WirtschaftsBlatt", wonach 70 bis 80 Jobs bei Casinos/Lotterien auf dem Prüfstand stehen sollen, wiesen die Casinos zurück.

Im November hat die Casinos Austria AG den 36-Prozent-Anteil der BAWAG an den Österreichischen Lotterien um mehr als 330 Mio. Euro gekauft. Der Deal war Teil des Verkaufsprogrammes von Beteiligungen, das der neue Bawag-Eigentümer Cerberus startete. Damit gehören den Casinos jetzt rund 70 Prozent der Lotterien. (APA)