"So weit waren wir noch nie", sagt einer der Verhandler über eine neue Österreichische Auflagenkontrolle (ÖAK), an der sich wieder alle großen Medienhäuser beteiligen – auch News-Gruppe und Mediaprint.

Weit waren die Gespräche schon Ende 2007, bevor der Chef von Styria und Zeitungsverband, Horst Pirker, eingriff. Plan damals: keine "verkaufte Auflage", die Abo/Einzelverkauf und Großverkauf addiert.

Zum neuen Modell hat Pirker "bereits grünes Licht gegeben", erklärte er dem STANDARD: "Der Ball liegt nicht mehr bei uns." Der Plan nun:

  • Zeitungen oder Magazine, die nicht mehr als 17 Prozent ihrer Auflage über Großverkäufe absetzen, können diese in die "verkaufte Auflage" einbeziehen.

  • Bis zu 35 Prozent Großauflage können einbezogen werden, diese gemeinsame Kategorie heißt dann aber nicht mehr verkaufte Auflage. Mit diesen neuen Grenzwerten ist offenbar auch die Verlagsgruppe News einverstanden. Nur wünscht sie sich für die 35-Prozent-Kategorie eine "nicht diskriminierende Bezeichnung". News-Boss Oliver Voigt: "Wir sind auf einem guten Weg."

    "Die Bereitschaft zu einer Lösung ist groß", erklärt auch Raimund Jacoba (Gewinn): "Es gibt neue Ansätze, die klingen ganz gut."

    "Presse" korrigiert

    Mit den bestehenden Regeln kommt die Styria-Tochter "Die Presse" offenbar nicht ganz zurecht: Die Wirtschaftsprüfer der ÖAK stellten fest, dass sie zuletzt 865 Exemplare zu viel als vollbezahlte Abos führte. 790 davon erlösten laut ÖAK-Kriterien zumindest 51 Prozent des offiziellen Preises. Nicht zum ersten Mal: Vor einem Jahr meldete "Die Presse" 783 vollbezahlte Stück zu viel – 562 erlösten nur ein Drittel. (Harald Fidler, DER STANDARD; Printausgabe, 19.2.2008)