Zypern, die „Insel der Aphrodite“, ist eine geteilte Insel, mit zuletzt nur wenig Aussichten auf eine Wiedervereinigung. Der „eingefrorene Konflikt“ wurzelt in der britischen Kolonialzeit und der nach dem „Teile und herrsche“-Prinzip betriebenen Segregationspolitik der Kolonialmacht.

Am 20. Juli 1974 besetzten türkische Streitkräfte den Norden Zyperns, fast 40 Prozent der Insel, und vertrieben 200.000 griechische Zyprioten. Die türkische Invasion erfolgte vor dem Hintergrund eines von der Athener Junta inszenierten Putsches gegen den zypriotischen Staatspräsidenten Erzbischof Makarios III.

Der Staatsstreich war von Ausschreitungen gegen türkische Zyprioten begleitet gewesen. Der Putsch scheiterte, aber die Türkei weigerte sich, ihre Truppen aus dem Nordteil abzuziehen. Die UNO schaltete sich in den Konflikt ein. Der südliche, griechisch besiedelte Teil trat im Mai 2004 zur EU bei. Der UNO-Plan zur Wiedervereinigung der Insel („Annan-Plan“) scheiterte im April 2004 an der Ablehnung der griechischen Zyprioten. (dab, ela/DER STANDARD, Printausgabe, 19.2.2008)