Bogota - 20 kolumbianische Polizisten in Rollstühlen haben am Montag eine 400 Kilometer lange Protestfahrt von Medellin in die Hauptstadt Bogota begonnen. Mit der zehntägigen Fahrt wollen sie nach eigenen Angaben für die Freilassung ihrer Kollegen demonstrieren, die von linken FARC-Rebellen verschleppt wurden. Die Polizisten gehören einer Vereinigung von etwa 1.300 Beamten an, die durch Gewalt im Dienst schwer verletzt wurden und seither behindert sind.

3.200 Geiseln

Jahrelange Bemühungen um einen Austausch von etwa 50 entführten Polizisten, Militärs und Politikern, darunter auch die frühere Präsidentschaftskandidatin Ingrid Betancourt, gegen 500 inhaftierte FARC-Rebellen sind bisher an der unnachgiebigen Haltung beider Seiten gescheitert.

Nach Angaben der "Stiftung Freies Land" befinden sich in Kolumbien derzeit insgesamt etwa 3.200 Menschen in der Hand von Entführern. 770 sind in der Gewalt der FARC, 400 wurden von der Rebellengruppe ELN und weitere 250 von rechten Paramilitärs gekidnappt. Die übrigen sind den Angaben zufolge von Kriminellen entführt worden, die mit Geiselnahmen Geld erpressen wollen. (APA/dpa)