Paris - Ein 37-jähriger Franzose ist wegen "öffentlicher Beschimpfung rassischen Inhalts" unter Anklage und unter Polizeiaufsicht gestellt worden. Der Mann wird angeklagt, den marokkanischen Fußball-Internationalen Abdeslam Ouaddou, Kapitän des französischen Erstligisten Valenciennes, vergangenen Samstag während einer Begegnung mit dem FC Metz in der lothringischen Stadt beschimpft zu haben. Der Mann wurde bis auf Widerruf auch von allen Stadien Frankreichs ausgeschlossen.

Am Montag wurde der aus Woippy (Moselle) stammende Mann 45 Minuten lang von der Gerichtspolizei in Metz verhört, gab der stellvertretende Staatsanwalt Emmanuel Dupic bekannt. Der Prozess gegen den 37-Jährigen wird laut Dupic am 18. März im Landgericht von Metz stattfinden. Zwei weitere Fußballfans mussten am Montag ebenfalls vor Gericht erscheinen, weil sie einen Reisebus mit Valenciennes-Anhängern mit Steinen beworfen hatten.

Ouaddou hatte nach dem Spiel gegen den Mann Anzeige wegen rassischer Beschimpfung erstattet. Er selbst hatte eine Verwarnung vom Schiedsrichter erhalten, als er versuchte, den 37-Jährigen während der Spielpause auf der Tribüne zur Rede zu stellen. Auch Metz hatte am Sonntag Anzeige erstattet. Justizministerin Rachida Dati (UMP) kritisierte das Verhalten des Angeklagten als "völlig inakzeptabel". Sie habe allen Staatsanwälten "klare Anweisungen" gegeben, damit solche Vergehen "streng bestraft" werden, so Dati. (APA)