Entgegen frührer Einschätzungen gerät auch die Credit Suisse tiefer in den Strudel der Kreditkrise
Redaktion
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Zürich - Die Schweizer Großbank Credit Suisse ist tiefer in die US-Hypothekenkrise geraten als erwartet. Im laufenden ersten Quartal 2008 seien Abschreibungen von 2,85 Mrd. US-Dollar (1,95 Mrd. Euro) im Investmentbanking erforderlich, teilte die zweitgrößte Schweizer Bank überraschend am Dienstag in Zürich mit. Der Reingewinn des ersten Quartals werde dadurch mit schätzungsweise einer Milliarde Dollar belastet. Das Quartalsergebnis bleibe aber nach "derzeitiger Einschätzung" positiv. Der genaue Umfang der Wertminderungen hänge von der fortlaufenden Überprüfung und der weiteren Marktentwicklung ab.
Bis vor wenigen Tagen hatte es so ausgesehen, als ob die Credit Suisse bei der Finanzmarktkrise mit einem blauen Auge davonkommen könnte. Zum Jahresende 2007 hatte sie Abschreibungen von zwei Mrd. Franken (1,240 Mrd. Euro) vorgenommen, während die Nummer Eins der Schweiz, die UBS, 21 Mrd. Franken abschreiben musste. In der Folge war die UBS im vergangenen Jahr erstmals in der Firmengeschichte tief in die roten Zahlen gerutscht.
Vertrauen erschüttert
Die Börse reagierte mit Kursabschlägen. Eine solche Ankündigung nur wenige Tage nach der Publikation des Jahresergebnisses erschüttere das Vertrauen des Marktes in die Großbank, meinten Händler.
Am 12. Februar hatte Bankchef Brady Dougan einen Jahresgewinn für 2007 von 8,5 Mrd. Franken bekanntgegeben. Nun werde geprüft, ob ein Teil der Abschreibungen auch noch das Ergebnis 2007 negativ beeinflussen könnte, hieß es am Dienstag. Dougan hatte erst am vergangenen Samstag in einem Interview der "Neuen Zürcher Zeitung" (NZZ) eine Abschwächung der Kreditkrise angedeutet. (APA/dpa)
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