Hauptzielgruppe sind die sogenannten rund 750 außerordentlichen Schüler, die dem Unterricht nicht folgen können, so Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl und Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger (beide S) bei einer Pressekonferenz am Montag. In den einzelnen Fördergruppen werden die Kinder unabhängig von ihrer Nationalität und von ihrem Alter zusammengefasst und von einem Lehrer an die deutsche Sprache herangeführt. Die Mindestgruppengröße beträgt acht Kinder, ab 16 wird die Gruppe geteilt. Derzeit sind 54 Lehrer dafür im Einsatz, für die 30 Dienstposten reserviert sind. Für jedes Kind wird eine Verlaufsdokumentation seines Sprachstands angelegt.
Sprachkurse statt Unterricht
Die Kinder erhalten die Sprachförderung statt des normalen Unterrichts, in Fächern wie Turnen oder Musik sind sie aber mit der restlichen Klasse zusammen. Hauptschüler mit Sprachproblemen werden nach Möglichkeit jenen Schulen zugeteilt, an denen die Kurse angeboten werden. Kommen sie trotzdem an eine Hauptschule, wo es zu wenige außerordentliche Schüler gibt, werden sie dort von den jeweiligen Begleitlehrern betreut.
Jedes Jahr gibt es in Wien am Ende eines Schuljahrs um 2.000 Kinder mehr an den Schulen als am Anfang. Zieht man jene Schüler ab, die nur aus anderen Bundesländern nach Wien kommen, bleiben laut Brandsteidl noch 1.200 bis 1.300, die aus dem Ausland zuwandern. An den Volksschulen stehen 111 Sprachförderlehrer zur Verfügung, an den Hauptschulen 54. Dazu kommen noch rund 400 Begleitlehrer und 150 Lehrer für den muttersprachlichen Zusatzunterricht.