Spitz an der Donau - Obwohl jene Grußkarte, die beim Giftattentat auf den Spitzer Bürgermeister Hannes Hirtzberger (VP) verwendet wurde, nicht die erhoffte konkrete Spur gebracht hat, sind "DNA-Massentests derzeit überhaupt kein Thema", sagte Ernst Schuch vom Landeskriminalamt Niederösterreich am Dienstag zum Standard. Zuerst müsse man "alles andere ausprobiert" und eine konkrete Zielgruppe definiert haben, betont Schuch.
Derzeit konzentrierten sich die Ermittler auf die Suche nach Hinweisen aus der Bevölkerung, die sich "eher zurückhaltend verhält, obwohl wir ihnen Vertraulichkeit zusichern", erzählt Schuch. Die Polizei versuche, eine Vertrauensbasis aufzubauen. Rund 130 Personen seien bisher befragt worden. Es gelte, das berufliche Umfeld des Anwalts und Bürgermeisters Hirtzberger zu durchleuchten.
DNA-Spur könnte täuschen
Schuch warnt davor, jene DNA-Spur, die auf der Karte gefunden worden ist, überzubewerten. Die Person, von der die Spur stamme, müsse zwar einen Bezug zum Täter haben, aber nicht der Täter sein.
Für die Ermittler könnte eine Befragung des Anschlagsopfers wichtige Hinweise bringen. Hirtzberger befindet sich seit 9. Februar nach dem Verzehr einer anonym auf seinem Auto deponierten Mon-Chéri-Praline im Landesklinikum Krems im Tiefschlaf. Die am Montag durchgeführte Computertomografie, die eine Diagnose zum Zustand seines Gehirns erbringen sollte, bestätigte den "unverändert ernsten" Zustand des Ortschefs, hieß es aus dem Klinikum. (Gudrun Springer, DER STANDARD Printausgabe, 20.2.2008)