London - In seinem Kampf für den Klimaschutz hat Londons Bürgermeister Ken Livingstone einen neuen Umweltsünder ausgemacht: Mineralwasser in Flaschen. Der Politiker rief alle Restaurantbesucher dazu auf, künftig nur noch Leitungswasser zu bestellen. Dies sei nicht nur erheblich billiger, sondern spare auch Abgase, die durch den Transport der Wasserflaschen auf dem Land- oder gar Luftweg entstünden, sagte Livingstone.

Mit seiner Kampagne steht Londons Stadtoberhaupt nicht allein da. In der BBC befand Umweltminister Phil Woolas vor kurzem, angesichts der weltweiten Wasserknappheit sei es schon fast "unmoralisch", dass britische Konsumenten Mineralwasser orderten, wenn sie doch sauberes Trinkwasser direkt in ihrer Nähe hätten. Die örtliche Grünen-Politikerin Jenny Jones bezeichnete Mineralwasser als "verheerend für den Planeten".

Nach Angaben der Wasserflaschen-Industrie trinkt jeder Brite durchschnittlich 37,6 Liter Mineralwasser im Jahr, der tägliche Verbrauch in Großbritannien liegt bei sechs Millionen Liter. Der Anteil von Mineralwasser am Ausstoß des Treibhausgases CO-2 betrage in Großbritannien 0,03 Prozent. (APA)