Mit ihrer Anerkennung der einseitigen Unabhängigkeitserklärung des Kosovo richteten einige westliche Staaten das gesamte internationale Rechtssystem zugrunde. Das Bündnis dürfe sich auf keinen Fall in die Politik einmischen, es müsse neutral bleiben. Mit der Unterstützung der Unabhängigkeit habe der Westen "einen strategischen Fehler, ähnlich der Invasion im Irak" gemacht.
Einen Krieg zwischen Russland und der NATO über den Kosovo schloss Rogosin aber aus. Zuerst hatte Interfax berichtet, der NATO-Botschafter habe mit der Anwendung von Gewalt zum Schutz des internationalen Rechts gedroht. Die Meldung wurde mittlerweile von der Webseite der Nachrichtenagentur entfernt.
Neue Einreiseregeln
An den Grenzübergängen Serbiens zum Kosovo gelten seit den frühen Morgenstunden strengere Einreiseregeln. Wie ein Sprecher der Kosovo-Polizei angab, würde die Einreise nur den Bürgern des Kosovo und jenen Personen ermöglicht, die "keine Gefahr für die öffentliche Ordnung und Frieden" darstellten. An den vier Grenzübergängen würden an der Einreise jene Personen verhindert, die Protestaktionen vorhätten, sagte Veton Elshani.
Man habe sich dazu nach den Ausschreitungen in Belgrad entschlossen, präzisierte der Polizeisprecher. Auch würden an der Grenze alle Busse aufgehalten, die eventuell Demonstranten befördern würden. Medien berichteten zuvor, dass rund 150 Studenten aus dem zentralserbischen Kragujevac nach nach Mitrovica gereist seien, um sich dem heutigen Studentenprotest im Nordteil der Stadt anzuschließen.
KFOR hilft bei Grenzsicherung
Einer Gruppe von rund 150 serbischen Kriegsveteranen war es am Donnerstag gelungen, über den Grenzübergang Merdare in den Kosovo einzudrängen, wo sie unweit des Grenzüberganges zuerst von der Kosovo-Polizei und danach auch der internationalen Schutztruppe KFOR aufgehalten wurde. Der Grenzverkehr wurde für mehrere Stunden lahmgelegt.
Unterstützt von gepanzerten Mannschaftstransportern gingen die tschechische Soldaten an dem Tor 3 genannten Kontrollpunkt zwischen Serbien und dem Kosovo in Stellung.
Grenzübergänge demoliert
Zwei Grenzübergänge im Nordkosovo, die am Dienstag von lokalen Serben demoliert worden waren, waren am Mittwochnachmittag erneut für den Verkehr freigegeben worden. Ein Sprecher der Kosovo-Polizei sagte der serbischen Nachrichtenagentur Tanjug, UNO-Polizei und die internationalen Schutztruppe KFOR führten gemeinsam die Grenzkontrollen durch. Die Angehörigen der Kosovo-Polizei würden zurückkehren, wenn die Sicherheitsvoraussetzungen dafür geschaffen seien, sagte der Sprecher.
Mehr als tausend wütende Serben hatten die Grenzübergänge von Leposavic und Banja am Dienstag attackiert und zerstört. Sie schlugen albanische und UN-Polizeikräfte in die Flucht und zwangen die Nato zum Eingreifen. Es war die schwerste Gewalt, seit die albanische Bevölkerungsmehrheit am Sonntag die Unabhängigkeit des Kosovo erklärt hatte.