Dabei konnten mit digitaler Musik erstmals mehr als 10 Millionen Euro Umsatz erzielt werden. Die CD hält mit 83 Prozent Umsatzbeteiligung immer noch die Marktführerschaft.
Beim Vertrieb überholte der E-Commerce mit über 11 Prozent der CD-Verkäufe erstmalig die heimischen Fachhändler. Laut IFPI gäbe diese Entwicklung in zweierlei Hinsicht zu Bedenken: Zum einen gelangen die Fachhändler zunehmend unter Bedrängnis, zum anderen würde das E-Commerce-Geschäft fast ausschließlich von ausländischen Händlern wie Amazon betrieben. Der österreichischen Wirtschaft entginge hier viel Geld. Nachdem der Markt aber im Wachsen begriffen ist, würden sich Investitionen heimischer Firmen bezahlt machen, sagt Medwenitsch.
Downloads
Bei den Internet-Downloads dominieren die Einzeltitel mit 2,2 Millionen Downloads. Aber auch ganze Alben wurden bereits mehr als 260.000 mal und Musikvideos rund 75.000 mal heruntergeladen. Führend im Mobile-Markt sind Klingeltöne von Original-Aufnahmen (2,8 Millionen abgesetzte Einheiten) und Ringback-Tones (Songs, die Anrufer während des Wartens hören) mit 540.000 Stück. Erstmals hat sich im Jahr 2007 der Download ganzer Songs auf Handys mit mehr als 400.000 Stück deutlich bemerkbar gemacht (2006: 18.000 Stück). Andere mobile Formate wie Wallpapers, Logos, Grußbotschaften von Künstlern und Musikvideos tragen mit weiteren 550.000 Stück zur positiven Entwicklung bei. Bereits 40 Prozent aller Handys in österreichischen Haushalten verfügen über eine MP3-Player Funktion. Die MP3-Funktion ist mit einem Nutzungsgrad von knapp 60 Prozent auch das am meisten genutzte Zusatzfeature bei Handys.
Youtube
Ohne auf die Geschäftsdetails genauer einzugehen umfasste Universal Austria-Chef Hannes Eder auch die Partnerschaft mit Betreibern von Social-Networks wie Youtube. "Geld fließt immer von Youtube in Richtung Universal", scherzte Eder und wies auf die gewinnbringende Partnerschaft mit den Betreibern hin. Es handele sich hierbei ähnlich wie beim Radio um ein Lizenz-Geschäft, wobei hier noch zusätzliche Abkommen hinzuspielen.
Piraterie
Als größtes Hindernis für ein florierendes Internet-Business sieht die IFPI nach wie vor die illegalen Downloads. In Zukunft gälte es zur Bekämpfung der "Netzpiraten" verstärkt mit Providern zusammenzuarbeiten. Ein Modell wie in Frankreich (Provider drohen hier bei Urheberrechtsverletzungen mit Account-Kündigung) strebe man allerdings nicht an. "Es kann nicht das Ziel sein, dass alle Nutzer ihren Anschluss verlieren", betont Eder.
Vielmehr wolle man künftig Netzbetreiber ähnlich wie im Mobilfunkmarkt ins Content-Geschäft einbinden. Eine Kombination aus Flatfee-Angeboten und Einzel-Downloads stünde hier bereits zur Diskussion. "Es gilt die Barriere für den Einstieg zu senken", sagt Medwenitsch. Günstigere Flatfee-Modelle, bei denen Konsumenten eine monatliche Pauschale zur Nutzung der Inhalte zahlen, könnte hier helfen.