Frankfurt - Die Kreditmarktkrise hat die genossenschaftliche DZ Bank Finanzkreisen zufolge im vergangenen Jahr mit 1,4 Mrd. Euro belastet. Dennoch gehe der Vorstand weiterhin von einem Vorsteuergewinn von rund einer Milliarde Euro aus, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person am Mittwochabend. Das Spitzeninstitut der Volks- und Raiffeisenbanken habe 2007 wegen der Turbulenzen an den weltweiten Finanzmärkten eine Milliarde Euro abgeschrieben. Zusätzliche Wertkorrekturen von 400 Mio. Euro seien über die Neubewertungsrücklage verkraftet worden. Über diesen Bilanzposten werden Wertberichtigungen verbucht, die Banken als kurzfristig einschätzen. Diese Summe belastet zwar das Eigenkapital, wirkt sich aber nicht auf den Gewinn aus.

Die DZ Bank wollte sich dazu nicht äußern und verwies auf die Vorlage der Geschäftszahlen des Instituts am Donnerstag kommender Woche.

Dividende

Im Dezember hatte die DZ Bank ihre Mitarbeiter darüber informiert, dass sie wegen der Finanzkrise mit einem Rückgang des Vorsteuergewinns auf rund eine Milliarde von 1,6 Mrd. Euro im Jahr 2006 rechne. Diese Prognose habe der Vorstand nun bestätigt, sagte die Person. Die "Börsen-Zeitung" berichtete, der Vorstand habe zudem signalisiert, dass die Ertragslage trotz der Belastungen Dividendenkontinuität zulasse. Für 2006 waren 13 Cent je Aktie ausgeschüttet worden.

Der größte Teil der vorübergehenden Bewertungsabschläge stamme aus Beständen von Bankschuldverschreibungen, erfuhr Reuters aus den Kreisen. Das sind Anleihen, die von Banken emittiert werden. Bei der DZ Bank ist dieser Anteil höher als bei anderen Häusern, weil sie die Zentralbank-Funktion für die Volks- und Raiffeisenbanken ausübt. Die dauerhaften Abschreibungen stammten aus forderungsbesicherten Wertpapieren (ABS).

Insgesamt ist die DZ Bank nach früheren Angaben mit rund 18 Mrd. Euro in ABS-Papieren investiert, was rund 15 Prozent des gesamten Wertpapierbestands ausmacht. (APA/Reuters)