Wien - Österreichs Pensionskassen haben 2007 mit durchschnittlich zwei Prozent eine relativ schwache Performance hingelegt. Rund 20 Prozent der Pensionisten werden heuer eine gekürzte Firmenpension erhalten. Die Subprime-Krise und das Fallen der Aktienkurse hat auch die österreichischen Pensionskassen mit sich nach unten gezogen. Aber nicht alles sei den Kapitalmärkten anzulasten. Zwischen den Kassen existieren "markante Performance-Unterschiede", was nicht zuletzt den Veranlagungsexperten zuzuschreiben sei, geht aus einer heute veröffentlichten Mercer-Studie hervor.

Das auf betriebliche Vorsorge spezialisierte Beratungsunternehmen Mercer sieht hausgemachte Gründe für das "äußerst magere" Ergebnis der heimischen Kassen mit verantwortlich. Insgesamt betrage die Durchschnitts-Performance aller offenen Veranlagungs- und Risikogemeinschaften (VRG) 2,9 Prozent, unabhängig von ihrer strategischen Ausrichtung. Sie ist damit höher als die 2 Prozent der 13 betrieblichen und 6 überbetrieblichen Pensionskassen zusammen.

Die Performance-Bandbreite zwischen den VRG sei aber "so groß, wie schon lange nicht mehr", heißt es in dem Papier. Es gebe Veranlagungsexperten, die auch bei schwierigen Kapitalmärkten eine ausreichende Performance generieren könnten.

Große Unterschiede

Die beste offene VRG, die APK, erreichte eine Performance von 5,7 Prozent. "Das im Vorjahr schwächste Ergebnis von zwei überbetrieblichen Pensionskassen lag dagegen bei 0,36 Prozent, obwohl die beste als auch die zwei schlechtesten Kassen mit einem Aktienanteil von rund 35 Prozent agierten", so Michaela Plank von Mercer Austria. Die beiden Kassen mit den schlechtesten Ergebnissen waren die VBV und die Bonus.

Von den 17 offenen VRG veranlagen 2 dynamisch, d.h. ihr Aktienanteil liegt bei 40 Prozent und mehr. 5 offene VRG weisen eine aktive Veranlagungsstrategie mit einer Aktienquote zwischen 32 und 39 Prozent auf. Ausgewogen veranlagen 8 offene VRG und nur 2 offene VRG mit einer defensiven Veranlagung und bis zu 15 Prozent in Aktien.

Dringenden Handlungsbedarf sehen die Mercer-Experten auch in der Schaffung von identen Rahmenbedingungen für VRG.

Es gebe in vielen VRG noch immer viele Pensionskassenverträge mit hohem Rechnungszins von 5 bis zu 6,5 Prozent. Zumindest bei diesen Verträgen müsse von Pensionskürzungen ausgegangen werden. "Am idealsten wäre es, die Bandbreiten der Rechnungszinse so gering wie möglich zu halten", betonte Plank. (APA)