Wien - Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) prüft auf Veranlassung der Finanzmarktaufsicht (FMA) jetzt auch die Constantia Privatbank. Die Prüfung sei vor mehren Wochen angekündigt worden, bestätigte ein Sprecher von Constantia-Chef Karl Petrikovics am Donnerstag einen "Format"-Bericht. Einen konkreten Anlass dafür gebe es jedoch nicht. Es handle sich nach Auskunft der FMA um eine reine Routineprüfung, so der Sprecher.

Das "Format" hatte zuvor berichtet, Grund für die Untersuchung seien die Verbindungen zwischen Constantia Privatbank und Immofinanz sowie Immoeast, die ähnlich konstruiert sind, wie jene zwischen der Meinl Bank und Meinl European Land. Der Sprecher wies dies zurück: "Die vom 'Format' angedeuteten Ähnlichkeiten sind in Wirklichkeit sehr gering."

Keine Gesellschaften nach fremdem Recht

Constantia und Immofinanz hätten "einen sehr transparenten, lange bekannten, veröffentlichten Managementvertrag und keine zwischengeschalteten Managementgesellschaften". Außerdem säßen alle Unternehmen in Österreich und seien keine Gesellschaften nach fremdem Recht. Auch dass zwei Vorstände bei Constantia und Immofinanz ident seien, sei lange bekannt und öffentlich einsehbar. Damit herrsche "absolute Transparenz", versicherte der Sprecher. Zudem gebe es die Struktur bei Constantia und Immofinanz seit 18 Jahren bekannt. In der Zeit sei die Bank "schon ein paar Mal geprüft worden".

Bestätigt hat der Sprecher, dass die neue Prüfung auf Wunsch aufgrund des offenen Datenraums um sechs Wochen verschoben wurde. Das zeige, dass die Prüfung der Bank offenbar "keine besondere Dringlichkeit" habe, erklärte man bei der Constantia.

Bank vor Verkauf

Die Bank steht derzeit zum Verkauf. Im Zuge einer Due Diligence-Prüfung können Interessenten derzeit im Datenraum die Bücher einsehen. Der Abschluss könnte laut früheren Medienberichten noch im März erfolgen. Die internationalen Berater der Verkäufer sollen die Bank demnach mit gut einer Mrd. Euro bewerten. (APA)