Paris - Der Chefredakteur des französischen Nachrichtenmagazins "Le Nouvel Observateur", Airy Routier, hat wegen eines Artikels über Staatspräsident Nicolas Sarkozy bei der Polizei aussagen müssen. Routier sagte nach der Vernehmung, er halte an seinem Bericht über ein aufsehenerregendes SMS des Staatschefs an dessen Ex-Frau Cécilia fest. Er habe auf der Grundlage "glaubwürdiger" Quellen gearbeitet. Laut "Nouvel Observateur" hatte Sarkozy seine Ex-Frau kurz vor seiner Hochzeit mit der Sängerin Carla Bruni gebeten, zu ihm zurückzukommen.Die Pariser Staatsanwaltschaft lasse die ehemalige First Lady Cécilia Ciganer-Albaniz vorladen, damit sie sich zu der Angelegenheit äußere, hieß es am Freitag in französischen Justizkreisen. Einen Termin für die Vorladung gebe es noch nicht, hieß es bei der Pariser Justiz. "Sage alles ab" Sarkozy soll an seine Ex-Frau ein SMS geschickt haben, in der stand: "Wenn du zurückkommst, sage ich alles ab." Cécilia und Nicolas Sarkozy hatten sich im Oktober getrennt, nachdem sie rund 18 Jahre zusammengelebt hatten. Angeblich will die ehemalige Première Dame ihrerseits im März erneut heiraten. Sarkozy und Bruni ließen sich am zweiten Februar trauen. "Verlässliche Quellen" Chefredakteur Routier erklärte vor Journalisten, er habe verlässliche mündliche Quellen für den umstrittenen Artikel gehabt. Die Kläger müssten beweisen, dass eine Fälschung vorliege, dass er diese Fälschung gesehen habe und dass er gewusst habe, dass es eine Fälschung sei. Sarkozys Klage wegen Fälschung und Verbreitung falscher Informationen treffe nicht auf ihn zu. (APA)