Linz - Der Generaldirektor des landeseigenen Infrastrukturkonzerns Energie AG Oberösterreich, Leo Windtner, fordert "Zeiteffizienz" bei den Verhandlungen zur Teilprivatisierung des Unternehmens. Bis April sollte mit Salzburg "grundsätzliche Klarheit" herrschen, erwartet er sich, wie er am Rande einer Pressekonferenz am Freitag in Linz erklärte.

Die ÖVP und die Grünen im Oberösterreichischen Landtag wollen, dass sich das Land Oberösterreich auf eine 51-Prozent-Mehrheit zurückzieht. Nach der Absage eines Börseganges sollen nun die restlichen Anteile an die Tiroler Tiwag (8 Prozent), die Linz AG (bis zu rund 10 Prozent), den Verbund (4,5 Prozent), die EAG-Mitarbeiter sowie diverse oberösterreichische Investoren gehen.

Zusätzlich soll die Tiwag mit 49,9 Prozent bei der Tochtergesellschaft Energie AG Service- und Beteiligungsverwaltung einsteigen, die wiederum 26 Prozent an der Salzburg AG hält. Dies wird vom Land Salzburg abgelehnt. Es ist der Meinung, dass das nicht möglich sei, weil es ein Vorkaufsrecht habe. Zuletzt gab einen Kompromissvorschlag der ÖVP Salzburg: Tirol solle sich mit 13 Prozent direkt an der Salzburg AG beteiligen, im Gegenzug verkaufen die Oberösterreicher die Hälfte ihrer verbleibenden Anteile an das Land Salzburg.

Kein konkretes Ergebnis

Verhandlungen der Politiker beider Länder am 13. Februar blieben ohne konkretes Ergebnis, es solle aber weitere Gespräche geben. Windtner hat den Eindruck gewonnen, dass das Klima konstruktiv sei und beide Seiten eine Klage wegen des Vorkaufsrechtes vermeiden wollen. Es gehe unter anderem um den Kompromissvorschlag und welche Rechte dabei für Oberösterreich übrig bleiben. Der Generaldirektor, der die Möglichkeit sieht, unter Einbeziehung von Vorarlberg eine "Westallianz" zu bilden, will Tempo bei den Verhandlungen: "Allein aufgrund der Erfahrungen mit den drei Buchstaben ÖSL (Anm.: die nach langen Verhandlungen nie zustande gekommene gesamt-"Österreichische Stromlösung") sollte man zeiteffizient vorgehen", verlangte er. (APA)