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Oppositionschef Silvio Berlusconi kann sich eine Große Koalition mit der Demokratischen Partei Walter Veltronis (links) vorstellen.

Foto: APA/EPA/Ettore Ferrari
Rom - Der italienische Oppositionschef Silvio Berlusconi hat eine "Große Koalition" mit der Demokratischen Partei seines Gegners Walter Veltroni angekündigt, sollte es bei den Parlamentswahlen Mitte April zu einem Remis zwischen den beiden Kandidaten kommen. "Sollte es wie bei den Parlamentswahlen vor zwei Jahren keinen klaren Sieger geben, müsste es zu einer Großen Koalition kommen", sagte Berlusconi nach Angaben italienischer Medien vom Samstag.

Der 71-jährige Berlusconi, der zum fünften Mal um den Premierministerposten kämpft, zeigte sich siegessicher. Seine Gemeinschaftsliste Partei der Freiheit könnte laut jüngsten Umfragen mit 46 Prozent der Stimmen die Parlamentswahlen gewinnen. Berlusconi kündigte an, er werde die scheidende Frauenministerin Stefania Prestigiacomo als Spitzenkandidatin der Partei der Freiheit in den Kampf um den Posten der Präsidentin Siziliens ins Rennen schicken.

Prestigiacomo wird sich mit der Kandidatin der Demokratischen Partei, Anna Finocchiaro, messen müssen. Die sizilianischen Regionalwahlen fallen mit den Parlamentswahlen am 13. und 14. April zusammen.

Mehr Frauen ins Parlament

In Veltronis Demokratischer Partei hat das Rennen um die Kandidaturen begonnen. Veltroni stellte die ersten Spitzenkandidaten seiner Partei vor. In Rom wird die PD-Wahlliste für die Abgeordnetenkammer von einer 27-jährigen Kandidatin, Marianna Madia geführt. Damit bestätigte Veltroni seine Absicht, verstärkt Frauen ins Parlament zu hieven. Der Ex-Gesundheitsminister und bekannte Onkologe Umberto Veronesi wird die PD-Liste für den Senat im Wahlkreis Lombardei anführen. In Mailand wird auch der junge Unternehmer Matteo Colaninno in den Wahlkampf gehen.

Veltroni stärkt inzwischen seine Wahlallianzen. Der noch amtierende Infrastrukturminister Antonio Di Pietro, Chef der Zentrumspartei Italien der Werte, unterschrieb das gemeinsame Programm mit der PD. "Ab der nächsten Legislaturperiode werden wir eine einzige Fraktionsgruppe und ein einziges Programm haben", sagte Veltroni am Ende seines Treffens mit Di Pietro.

Auch die Wahlallianz mit der Radikalen Partei nimmt Formen an. Veltroni traf mit der Spitzenpolitikerin der Radicali, der noch amtierenden Europaministerin Emma Bonino, zusammen. "Wir haben einige Aspekte unserer künftigen Zusammenarbeit überprüft", sagte Bonino. Radikalenchef Marco Pannella erklärte, er werde höchstwahrscheinlich auf seine Kandidatur in den PD-Reihen verzichten. (APA)