Immer wieder wurde Russland thematisiert. Neben einer Vielzahl serbischer Fahnen waren auch einige Putin-Poster zu sehen. Mehrere Redner zogen Parallelen mit der 78 Tage andauernden Bombardierung Serbiens durch die Nato im Jahr 1999. So wie beim Abwurf „humanitärer Bomben“ vor neun Jahren erlaube sich der Westen wieder, rohe Gewalt am Balkan auszuüben, so der Grundtenor auf der Tribüne.
Gute Integration
Die Organisatoren legten Wert darauf, auf der Tribüne auch Deutsch zu sprechen, um damit dem „Gastgeber Österreich“ Respekt zu zollen und zu zeigen, dass die Serben mehrheitlich gut integriert in Österreich leben.
Im Vorfeld der Kundgebung gab es eine Kontroverse zwischen den einzelnene serbischen Vereinen um den angekündigten Auftritt vom FPÖ-Obmann H.-C. Strache. Dieser erschien zwar nicht persönlich, sicherte den Teilnehmern jedoch in einer schriftlichen Botschaft seine volle Unterstützung und Solidarität zu. Das eingereichte Schreiben der SPÖ hingegen konnte wegen lautstarker Buh-rufe des Publikums nicht verlesen werden.
Handke-Stellungnahme
Eine Stellungnahme des in Paris lebenden österreichischen Schriftstellers Peter Handke wurde ebenfalls auf der Tribüne verlesen. „Die Serben im Kosovo werden zu Flüchtlingen im eigenen Land gemacht“, bedauerte Handke und kritisierte die „Herzlosigkeit Europas“.