Die Redaktion der "Berliner Zeitung" bereitet eine Klage gegen ihren eigenen Chefredakteur vor. Sie richte sich dagegen, dass Josef Depenbrock nicht nur die Redaktion führe, sondern als Geschäftsführer auch den Berliner Verlag/Deutsche Zeitungsholding, in dem die Zeitung erscheint, bestätigte ein Sprecher des Deutschen Journalisten-Verbandes am Samstag einen entsprechenden Bericht des "Spiegel". Die Doppelfunktion verstoße gegen das Redaktionsstatut der "Berliner Zeitung", das auch Depenbrock unterzeichnet habe. Der Verband finanziere gemeinsam mit der Gewerkschaft ver.di die Klage des Redaktionsausschusses.

In der vergangenen Woche hatte die Redaktion in einem offenen Brief den Rücktritt des 46-Jährigen gefordert. Darin heißt es, nach fast zwei Jahren der Amtsführung sei Depenbrock "entweder nicht willens oder nicht in der Lage, die Redaktion angemessen zu führen".

Ende 2005 hatte die Mecom Group des britischen Investors David Montgomery den Verlag übernommen, zu dem auch der "Berliner Kurier" und das Stadtmagazin "tip" gehören, sowie später auch die "Hamburger Morgenpost". Depenbrock - früher Chefredakteur und Geschäftsführer der "Hamburger Morgenpost" - steht seit Mai 2006 an der Spitze der Redaktion in Berlin. (APA/dpa)