Foto: ZDF
Eine 13-jährige Jenni war die Heldin eines mitreißenden ZDF-Samstagabends. Mit ihrem Vater, der seine verbrecherischen Jugendfreunde in Wirtschaft und Politik erpresste, wollte sie nach Australien abhauen. Die Erpressten waren schneller, der Vater bald tot. Die Tochter einer Fußpflegerin und eines Mannes, der meist arbeitslos war, ist jedoch kein Kind von schlechten Eltern: Mit einer Waffe im Gepäck tauchte sie im düsteren Münchner Winter unter, um sich mit den Widersachern anzulegen.

In der neuen Folge der "Unter Verdacht"-Reihe lag es an Senta Berger als Ermittlerin Eva Maria Prohacek, den taffen Teenie rechtzeitig zu finden und das korrupte Netzwerk im Establishment, das sich am "Geld anderer Leute" (Titel der Folge) bereicherte, zu enttarnen. Jenni, von Isabel Bongard in glaubwürdigem Trotz und verbissener Tatkraft verkörpert, machte eine zur einzelgängerischen Polizistin stilisierte Senta Berger zum passenden Gegenstück. Es schien, als ob durch Senta Berger so etwas wie kommissarielle Fürsorglichkeit, beinahe Mütterlichkeit, durch die Kühle deutscher Krimi-Inszenierung dringen wollte.

Trotzdem war das Verhältnis der beiden einsamen Wölfinnen nicht mit Vertrauen gesegnet. Während die Ältere samt Sonderkommando auf die Bösen lauerte, hat die Jüngere schon die Waffe gezückt, um die Mörder ihres Vaters zu finden. Die Sache schien verloren, kugelsicheres Glas und Beweise eines hintergangenen Immobilienhais sorgten dann doch für ein Happyend. (pum/DER STANDARD; Printausgabe, 25.2.2008)