Belgrad/Wien - Der börsenotierte Mischkonzern A-Tec Industries des österreichischen Industriellen Mirko Kovats hat um eine Stundung der Zahlung für den serbischen Kupferproduzenten RTB (Rudarsko-topionicarski kombinat Bor) ersucht. Dies bestätigte eine Sprecherin des börsenotierten Unternehmens am Montag der APA. Es gehe um einen 14-tägigen Aufschub der Zahlung des Kaufpreises, sagte die Sprecherin. Kovats hatte den Kaufvertrag für RTB am 7. Februar unterzeichnet und hätte demnach bis Freitag eine Bankgarantie vorlegen müssen.

Die A-Tec hatte bei der Ausschreibung für RTB einen Kaufpreis von 466 Mio. Dollar (314 Mio. Euro) geboten und darüber hinaus Investitionen in Höhe von 180 bis 230 Mio. Dollar zugesagt.

Noch keine Überweisung

Die A-Tec habe bis zum 22. Februar nicht die erforderliche Garantie über 60 Mio. Dollar überwiesen, was Zweifel darüber wecke, ob die gesamte Summe von 466 Mio. Dollar wie vereinbart bis zum 13. März überwiesen sein werde, berichtete heute, Montag, das regierungsnahe Blatt "Politika".

Dem Wirtschaftsblatt "Biznis" zufolge will A-Tec nach den jüngsten Ausschreitungen in Belgrad und offenen Aufrufen zum Boykott ausländischer Investoren die Möglichkeit zur Aufschiebung der Geldüberweisung um zwei Wochen nutzen, um die Entwicklung in Serbien und das Geschäftsmilieu erneut unter die Lupe zu nehmen. Es handle sich keineswegs um kleines Geld, auch die Situation in Serbien habe sich kompliziert, wurde ein namentlich nicht genannter A-Tec-Gesprächspartner von dem Blatt zitiert.

A-Tec beobachtet

Der Gesprächspartner der Wirtschaftszeitung sagte ferner, dass A-Tec in den nächsten 10 bis 15 Tagen die Signale und Schritte der serbischen Behörden verfolgen werde. Diese müssten beweisen, dass sie die Situation unter Kontrolle haben.

Eine Ausschreibung für RTB war im April 2007 gescheitert, da der damalige Bestbieter, die rumänische Firma Cuprom, nicht die notwendigen Bankgarantien vorlegen konnte. (APA)