Die Slowakei gehört, gemeinsam mit Spanien, Rumänien und Zypern, zu den vier EU-Ländern, die die Unabhängigkeit des Kosovo nicht anerkennen. Als einzige Fraktion im slowakischen Parlament ist die oppositionelle Ungarn-Partei SMK für den unabhängigen Kosovo.

„Wir überlegen, einen Beschluss für das Parlament zu fassen, in dem wir der slowakischen Diplomatie freie Hand lassen und alternative Pläne für die Stabilisierung des Kosovo vorlegen“, sagte SMK-Chef Pál Csáky zum Standard. Die SMK ist seinen Worten zufolge die seriöseste Parlamentsfraktion in dieser Sache, da sie bereits den Ahtisaari-Plan von Anfang 2007 unterstützt habe.

Minderheitenrechte

„Wir sind überzeugte Verteidiger der Minderheitenrechte für die Serben in Kosovo“, fügte Csáky hinzu. Nach seiner Meinung wurde die Situation in Kosovo durch das Fehlen einer offenen Debatte verursacht: „Anstatt über die Minderheitenrechte zu diskutieren, schickten die Serben ihre Armee in den Kosovo. So nahm man den Minderheiten auch die ursprüngliche Autonomie.

Spekulationen über eine neue Autonomie-Debatte der ungarischen Minderheit in der Slowakei weist Csáky resolut zurück. „Eine solche Gedankenkonstruktion ist krank. Für uns sind EU, Nato und ihre Werte wichtig. Zu diesen hat sich auch die Slowakei bekannt, in der wir leben und weiter leben wollen.“ (Lýdia Kokavcová aus Bratislava, DER STANDARD, Printausgabe 26.2.2008)