Wien - Mag sein, für die Austria Presse Agentur (APA) ist der Ernst der EURO-Lage noch größer als für andere Medienunternehmen. Während andere selektionieren können oder aus Platz- oder Zeitmangel müssen, darf die APA nichts versäumen. Dementsprechend hat man sich vorbereitet auf das, wie Johannes Bruckenberger sagt, "größte APA-Projekt aller Zeiten". Bruckenberger als stellvertretender Chefredakteur und Sportchef Stefan Grüneis stehen einer vor zweieinhalb Jahren gegründeten Arbeitsgruppe vor. Alle Ressorts sind vertreten, eingebunden auch Bundesländer-Büros, Korrespondenten, Bild/Grafik und Multimedia. Die APA kooperiert mit Schweizer Agenturen und wird doch selbst bei allen 31 Spielen vertreten sein und wichtige Teams, auch jene in der Schweiz, begleiten.

Fotomäßig tut man sich mit den Agenturen EPA und Keystone zusammen. Die EPA schickt 24 Fotografen zur EURO, die APA schickt fünf weitere, greift also bei jedem Spiel auf Bilder von sechs bis acht Fotografen zurück. Pro Spieltag werden 300 Bilder ausgeschickt, allein 50 von jedem Match. Die APA-Grafik bietet "ready mades" als fertige Layout-Elemente an: Tore und Teams des Tages sowie Spielstatistiken.

Klarerweise bedurfte es einer Personal-Aufstockung. Im APA-Sport sind bereits seit geraumer Zeit 13 Angestellte und sieben Freie tätig, vier Stellen mehr als sonst somit besetzt. Ansonsten wird man auf Ressourcen aus anderen Ressorts zurückgreifen. "Da gibt's genügend Sportinteressierte", sagt Grüneis. Vor drei Jahren ist die APA aus Wien-Heiligenstadt in den sechsten Bezirk übersiedelt. Dort erleichtert ein 1600 Quadratmeter großer Newsroom die Zusammenarbeit. In der Mittagspause bietet sich der Naschmarkt an, freilich wird sich erst herausstellen, ob im Juni genug Zeit für Mittagspausen bleibt. (Fritz Neumann/DER STANDARD; Printausgabe, 26.2.2008)