Linz - Der börsenotierte oberösterreichischen Faserherstellers Lenzing trennt sich mit Anfang März von 60 Prozent der Anteile an seiner Papiersparte. Die Verträge mit einer Investorengruppe rund um den Gmundner Ernst Brunbauer würden diese Woche unterzeichnet, teilte das Unternehmen am Dienstag ad hoc mit. Ein Übernahmepreis wurde nicht genannt.

Die bestehenden Hauptmärkte der Papiersparte seien Deutschland, Österreich und die Schweiz, erklärt Brunbauer, der sich Anfang 2006 selbstständig gemacht hat. Künftig soll der Fokus auf die neuen EU-Mitgliedsstaaten und den Nahen Osten gelegt werden.

Die Entscheidung sei eine konsequente Fortsetzung der strategischen Ausrichtung auf die Wachstumsbereiche Cellulosefaserprodukte und Synthese-Spezialfasern sowie Thermoplaste, hieß es. In diesen beiden Segmenten verfolge man einen dynamischen Wachstumskurs, so das Unternehmen, das nach eigenen Angaben Weltmarktführer bei Cellulosefasern ist.

"Friedliche Koexistenz"

Brunbauer will keine Konkurrenz zu seinem ehemaligen Arbeitgeber, der oberösterreichischen Trierenberg-Gruppe, aufbauen. "Ich bin an einer friedlichen Koexistenz interessiert", betonte er Dienstagnachmittag im Gespräch mit der APA. Es gebe zudem keinerlei Überschneidungen in den Produktpaletten.

Lenzing Papier war zuletzt mit einer Produktionsmenge von etwa 80.000 Tonnen Spezialpapier und einem Jahresumsatz von rund 60 Mio. Euro die kleinste Business-Unit in der Gruppe. Die etwa 130 Beschäftigten würden vom neuen Mehrheitseigentümer übernommen, so der Konzern. Der Papierbereich soll am Standort Lenzing als eigenständiges Unternehmen weitergeführt werden. (APA)