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Drei US-amerikanische Forscher sehen die Energie-Zukunft der Vereingten Staaten in Sonnenkraftwerken. Bis 2050 könnten 70 Prozent des Strombedarfs damit gedeckt werden, meinen sie.

Foto: REUTERS/Lee Jae-Won
Wien - Dass die USA in wenigen Jahrzehnten von Ölimporten unabhängig sein könnten, ist - zumindest wenn es nach den Energieforschern Ken Zweibel, James Mason und Vasilis Fthenakis geht - keine reine Utopie. Die Forscher legen in ihrem "Solar Grand Plan" dar, dass die Vereinigten Staaten auf der Basis von Sonnenenergie bis 2050 rund 70 Prozent der Elektrizität und 35 Prozent des Gesamtenergiebedarfs decken könnten.

Solarenergie bietet laut den Experten ein immenses Potenzial: Durch Sonnenstrahlen gelangt binnen 40 Minuten so viel Energie auf unseren Planeten, wie wir derzeit weltweit während eines ganzen Jahres verbrauchen. Die Forscher schlagen in ihrem Plan daher vor, im Südwesten der Vereinigten Staaten riesige Solarkraftwerke etwa in Form von Photovoltaikfarmen auf bisher ungenutztem Ödland zu errichten.

Solar-Anlagen von der Größe Österreichs

Über rund 80.000 Quadratkilometer - etwa die Fläche Österreichs oder 0,8 Prozent der Fläche der USA - würden sich die Anlagen erstrecken. Rechnet man das für den Kohleabbau verwendete Land ein, so wäre diese Solarfläche geringer, als heute für Kohlekraftwerke benötigt wird, argumentieren Zweibel, Mason und Fthenakis. Sie gehen davon aus, dass die Herstellungskosten für Solarzellen weiter sinken und deren Wirkungsgrad steigt und die Photovoltaik bis 2020 konkurrenzfähig wird.

Rund 400 Milliarden US-Dollar (270 Mrd. Euro) müsste die Regierung in den nächsten vier Jahrzehnten in das Projekt investieren. Diese auf den ersten Blick gewaltige Summe beträgt jedoch, vergleicht man die jährlichen Kosten miteinander, weniger als die Agrarsubventionen der Vereinigten Staaten. Laut Zweibel, Mason und Fthenakis steht ihrem Plan nur das fehlende öffentliche Bewusstsein für Solarenergie entgegen.

Windkraft für Europa

Auch in Europa ist die Energiewende machbar, sagt indessen der deutsche Physiker Gregor Czisch (Kassel). Im Gegensatz zu den Amerikanern setzt Czisch, dessen Plan ebenfalls in der Zeitschrift "Spektrum der Wissenschaft" vorgestellt wird, jedoch vor allem auf Windkraft. Bereits in zwanzig Jahren, so führt Czisch vor, könnten Europa und einige Nachbarstaaten ihren kompletten Elektrizitätsbedarf mit erneuerbaren Energien decken. (APA/red)