Linz – Das Linzer Theater Phönix "wird von jeglicher weiteren Zusammenarbeit mit Linz 09 Abstand nehmen". Der künstlerische Leiter Harald Gebhartl hat am Dienstag wahr gemacht, was er bereits vor Monaten angekündigt hat. Sein Uraufführungstheater wird nicht im Jahr der europäischen Kulturhauptstadt mitspielen.
Der Grund: Die bisher von der Intendanz angebotenen Koproduktionen seien lediglich "erweiterte Gastspiele" unter Nutzung der hauseigenen Ressourcen und des Theater-Ensembles, sagt Gebhartl. Sämtliche von Phönix eingereichten Konzepte für Linz 09 seien "zerredet, umgestellt und verbogen worden, sodass letztlich von der Grundidee, dem künstlerischen Ansatz, Charakter, Geist und der Erfahrung des Hauses nichts mehr übrig geblieben ist."
Linz-09-Intendant Martin Heller bedauert zwar, dass es zu keiner Zusammenarbeit gekommen sei, aber "die Grenze der physischen und psychischen Anstrengungen ist erreicht". "Was nicht ist, soll halt nicht seien", antwortete er.
Gebhartl ist nicht der erste Künstler der freien Szene in Linz, der das Konzept für das Kulturjahr öffentlich kritisiert. Für Markus Binder, eine Hälfte von Attwenger, scheint Linz 09 kein Plateau für die gewagten Dinge zu sein. Autor Franzobel sieht die Gefahr, dass die lokalen Kräfte zu wenig eingebunden werden könnten. Auch an Hubert von Goisern und seiner Schifffahrts-Werbetour für Linz 09 haben sich viele gestoßen.