Die Forscher verglichen Exemplare der Westlichen Honigbiene (Apis mellifera) aus Subsahara-Afrika mit Populationen in anderen Weltregionen. Dabei stellte sich heraus, dass eingewanderte Bienen, die ursprünglich vom afrikanischen Kontinent gekommen waren, positive genetische Eigenschaften der lokalen Bienen übernommen hatten, ohne dass sich eigene Charakteristika verändern würden.
Auf der Erde existieren rund zwei Dutzend Unterarten der Spezies Apis mellifera, die sich genetisch und geographisch in vier deutlich unterscheidbare Gruppen in Afrika, Asien, Osteuropa und Nord- bzw. Westeuropa aufteilen. Bisherige Analysen weisen darauf hin, dass diese Bienen ursprünglich in Afrika beheimatet waren und sich in mindestens zwei Wellen über den Rest der Welt verbreiten haben.
1956 brachte der Agraringenieur Warwick Estevam Kerr Afrikanische Honigbienen nach Brasilien um durch Kreuzung mit den dortigen Bienen europäischer Herkunft leistungsfähigere Honigproduzenten zu erhalten. Die Folgen waren katastrophal und wirken bis heute nach. Die Bienen vereinigten sich unkontrolliert mit den lokalen Populationen, was eine "afrikanisierte", aggressivere Form hervor brachte. Die so entstandenen Hybride wanderten stetig Richtung Norden und verdrängten die "friedlicheren" Artgenossen.
Evolution
Um festzustellen, warum diese "afrikanisierten" Bienen so erfolgreich sein konnten, analysierten die beiden US-amerikanischen Entomologen Charles Whitfield und Amro Zayed die Erbsubstanz unterschiedlicher Populationen auf der ganzen Welt. "Wir entdeckten dabei, dass die Bienen afrikanischer Herkunft sich deshalb so gut durchsetzen konnten, weil sie Westliche Honigbienen vorfanden, mit denen sich vermischen konnten."