Der australische Fotograf Jamie Fawcett geht in seinem Rufmord-Prozess gegen den Verlag der Zeitung "Sun-Herald" leer aus: Statt eine Entschädigung für einen Bericht über seine angeblichen Stasi-Methoden bei der Verfolgung von Nicole Kidman zu erhalten, muss Fawcett die Anwaltskosten des Verlags für das Verfahren übernehmen. Das entschied das Oberste Gericht des australischen Bundesstaats New South Wales am Mittwoch, wie der "Sydney Morning Herald" in seiner Online-Ausgabe meldete. Fawcett überlege, Berufung einzulegen.

In einem Artikel vor rund drei Jahren hatte der "Sun-Herald" Fawcett als den "unbeliebtesten freien Fotografen" von Sydney bezeichnet, der in seiner Entschlossenheit, Kidmans "Privatleben zu zerstören", keine Skrupel kenne. Unter anderem soll Fawcett laut dem Blatt auf dem Grundstück der Schauspielerin ein Abhörgerät installiert haben. Obwohl ein Geschworenengericht den Artikel als diffamierend einstufte, folgte das Oberste Gericht von New South Wales den Argumenten der Verteidigung, die Behauptungen seien wahr, fair oder im öffentlichen Interesse gewesen. Fawcett zeigte sich besonders erbost darüber, dass der Richter an die vorgeworfenen Abhörversuche geglaubt habe: "Ich denke nicht, dass der Vorwurf durch die polizeilichen Ermittlungen belegt ist."

Ein persönlicher Auftritt Kidmans vor dem Obersten Gericht hatte international Aufsehen erregt. In der Anhörung berichtete der 40-jährige Star über seine Ängste bei einer wilden Verfolgungsjagd mit dem Fotografen. Kidmans Auftritt sorgte im vergangenen November genau für den Fotografen-Rummel, um den es auch hinter den Türen des Gerichts ging. (APA/AFP)