Das Wiener Zentrum für Virtual Reality und Visualisierung (VRVis) hat einen Auftrag des "Center of Brain Science" der US-Universität Harvard an Land gezogen. Die Forschungseinrichtung soll zweidimensionale Schichtbilder des Gehirns in eine dreidimensionale Darstellung übertragen, berichtete Innovationsmanager Georg Rothwangl von VRVis am Rande einer "Virtual Reality"-Veranstaltung am Dienstag gegenüber der APA. Das Projekt wird im Rahmen des Informationstechnologie-Programms "FIT-IT" des Infrastrukturministeriums gefördert.

"Das Außergewöhnliche daran sind die ungeheuren Datenmengen, die bei der Visualisierung im Spiel sind"

VRVis ist laut Rothwangl das einzige europäische Forschungszentrum, das am sogenannten "Connectome"-Projekt teilnimmt. Ziel des von Harvard initiierten und von Microsoft Research unterstützten Projekts ist es, die Funktionsweise des menschlichen Gehirns noch genauer zu entschlüsseln.

Aus bisher nur zweidimensionalen, hoch auflösenden Schichtbildern soll VRVis nun eine dreidimensionale Darstellung kreieren. Die so entstehende interaktive Maske ermögliche die weitere Forschungsarbeit der Neurobiologen, heißt es seitens des VRVis. Unter anderem will man so die Wirkungsweise von Medikamenten virtuell simulieren.

"Das Außergewöhnliche daran sind die ungeheuren Datenmengen, die bei der Visualisierung im Spiel sind", so Rothwangl. Während im Computeralltag schon ein Datenvolumen von einigen Gigabyte (GB) den Rechner lahmlegen würde, sei hier von mehreren hundert Terabyte (ein TB sind 1.000 GB) die Rede.

Das Projekt läuft von 1. März 2008 bis 31. August 2009. Das Projektvolumen beträgt 290.000 Euro, davon werden 177.000 Euro durch die Förderschiene FIT-IT "Visual Computing" gefördert.(APA)