Wien/Paris - In Österreich sei der Wettbewerb bei Energie zu lasch; der Markt werde noch immer von den angestammten, mehrheitlich in öffentlichem Besitz befindlichen Versorgern dominiert, kritisierte der Direktor der in Paris ansässigen Internationalen Energieagentur (IEA), Nobuo Tanaka, am Mittwoch in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Wirtschaftsminister Martin Bartenstein in Wien.

Andere Länder in Europa, die ihre Energiemärkte ebenfalls liberalisiert haben, seien da schon weiter. Die bestehenden Regulierungsverhältnisse zwischen der Bundes- und den Landesregierungen sollten überdacht, der Energie-Regulator größere Befugnisse erhalten, sagte Tanaka.

Der IEA-Direktor lobte die im Vorjahr erfolgte Revision der österreichischen Klimastrategie, zeigte sich aber auch besorgt. Die Tatsache, dass die Energiebezogenen CO2-Emissionen in Österreich seit 2000 - gemessen am BIP - gestiegen sind, sei schlecht. Anzusetzen sei beim Verkehr. (APA, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 28.02.2008)