Astrid Schrenk (36) leitet den Klagenfurter EURO-Einsatz

Foto: STANDARD/ Polizei
Brigadier Astrid Schrenk, ranghöchste Polizistin Österreichs, wird mit rund 2400 Polizisten während der EURO 2008 für Sicherheit und Ordnung in Klagenfurt sorgen. Neben dem knallharten Polizistenalltag gilt ihre besondere Liebe der Malerei
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Klagenfurt - Es wird wohl der heikelste und größte Sicherheits-Einsatz, den Kärntens Polizei jemals zu bewerkstelligen hatte. Und dieser liegt während der EURO 2008 in Klagenfurt in den Händen einer Frau. Brigadier Astrid Schrenk (36) wird rund 2400 Polizisten während der und rund um die drei Vorrundenspiele in Kärntens Landeshauptstadt befehligen. Damit ist die Spitzenpolizistin nicht nur die einzige weibliche Einsatzkommandantin während der EURO in Österreich, sondern als stellvertretende Polizeikommandantin Kärntens auch die ranghöchste Polizistin der Republik. Dabei verschlug es Schrenk "zufällig" zur Polizei.

Polizeidienst

Nach der HAK-Matura in Wolfsberg studierte sie zunächst einige Semester Jus in Graz. Dann überredete sie 1991 ihre Schwester, die damals als Politesse werkte, doch mit ihr in die Polizeischule nach Wien zu wechseln. Nach der Grundausbildung war die Lavanttalerin als Streifenpolizistin tätig und wiederum "zufällig" mit ihrer Schwester und dem später ebenfalls in den Polizeidienst eingetretenen Bruder im Wachzimmer am Hof im 1. Wiener Gemeindebezirk tätig. "Das war schon eigenartig, weil unsere Eltern beruflich ganz andere Wege eingeschlagen hatten", erinnert sich Schrenk.

Offizierschule

Dass die gebürtige Wolfsbergerin ein ausgesprochenes Alphatier ist, bestätigt ihre weitere Karriere. Nach der Offizierschule kehrte sie schließlich nach Kärnten zurück, wurde zunächst Abteilungskommandantin in der Polizeidirektion Klagenfurt und landete 2005 an der Führungsspitze der Kärntner Polizei. "Ich bin zielstrebig und ehrgeizig, aber nicht um jeden Preis", schmunzelt die toughe Mittdreißigerin und Mutter einer siebenjährigen Tochter. Verheiratet ist sie mit einem Polizisten.

Farben für die Sicherheitsdirektion Weit gefehlt aber, wer glaubt, dass sie das knallharte Polizistenleben völlig ausfüllt. Astrid Schrenk hat auch musische Talente. Sie malt leidenschaftlich gern. Wer ihr Büro betritt, ist mit ihren eigenen Bildern und bunten Wänden konfrontiert: "Ich wollte das verstaubte Amtsstubenimage rausbringen." Heute hat sich Schrenks Farbenliebe längst auf das gesamte Gebäude der Sicherheitsdirektion übertragen. Zeit für ihren Lieblingssport, das Reiten, bleibe leider selten, bedauert sie. Als ordentliche Polizistin besitzt Astrid Schrenk aber natürlich den Gelände-Reiterpass, sozusagen einen "Führerschein" für 1 PS. (Elisabeth Steiner/ DER STANDARD Printausgabe 28.2.2008)