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Die heimischen Versicherer haben laut Arbeiterkammer die neu berechneten Prämien auf Basis der Gleichbehandlungs-Richtlinie früher umgesetzt als von der EU gefordert.

Foto: APA/dpa/Andreas Lander
Wien - Die privaten Zusatzkrankenversicherungen sind auch in Österreich aufgrund der EU-Gleichbehandlungs-Richtlinie bei Neuabschlüssen für Frauen billiger und für Männer teurer geworden, doch zeigt eine AK-Studie bei sechs heimischen Anbietern, dass die Versicherungstarife für Frauen nach wie vor etwas höher sind.

Grund für die etwas teurerer Frauen-Tarife: Laut Statistik werden Frauen älter und besuchen häufiger einen Arzt als Männer. Daher, so die AK, kalkulieren Versicherer weiterhin Prämien und Tarife geschlechtsspezifisch, wiewohl geschlechterdifferenzierte Prämien wegen Schwangerschaft und Geburt seit Dezember 2007 verboten sind.

Zahlte eine 28-jährige Frau etwa bei Uniqa für einen Neuvertrag Krankenhaustarif ohne Selbstbehalt 2007 noch 119,18 Euro Prämie im Monat, sind es 2008 nur 90,46 Euro (knapp ein Viertel weniger). Für einen 28-jährigen Mann kostete die Monatsprämie für den gleichen Vertrag 2007 noch 71,10 Euro, jetzt 82,60 Euro (16 Prozent mehr).

Tarif-Anpassungen

Die heimischen Versicherer haben laut AK die neu berechneten Prämien auf Basis der Gleichbehandlungs-Richtlinie früher umgesetzt als von der EU gefordert. Am flottesten waren demzufolge MUKI und die Vienna Insurance (Wiener Städtische), indem sie bereits Mitte 2006 ihre Tarife anpassten. Allianz, Generali und Merkur machten das Anfang 2007, UNIQA Ende 2007.

2006 gab es in Österreich 2,8 Millionen private Zusatzkrankenversicherungsverträge. Dabei werden zum Beispiel beim Krankenhaustarif Kosten des Aufenthaltes ersetzt, die Behandlung im Krankenhaus mit allen Nebenkosten und zusätzliche Kosten der Sonderklasse und für eine freie Arztwahl. Sie wird auch als Gruppenversicherung für Gruppen von Dienstnehmern angeboten. Außerdem gibt es noch Zusatzpakete, zB Zahnkostentarif.

Die AK rät grundsätzlich dazu, sich vor einem Abschluss die Krankenversicherung gut auszusuchen, da sie in der Regel auf Lebenszeit gelte: Ein späterer Wechsel bedeute teureres Einstiegsalter und neuerlicher Gesundheitscheck. (APA)