Die gegenwärtige Beteiligung des Mischkonzerns A-Tec von 13,75 Prozent an der NA führe zu einer beherrschenden Stellung der beiden Unternehmen auf dem Markt für sauerstofffreie Stranggussformate und sei kartellrechtlich nicht zulässig, teilte die Behörde in Bonn mit. Kovats, der den NA-Anteil auf über 20 Prozent aufstocken wollte, hat bereits rechtliche Schritte gegen den Bescheid angekündigt.
Das Kartellamt beschneide willkürlich die Eigentumsrechte der A-Tec, verweigere A-Tec ausreichendes rechtliches Gehör und füge dem Konzern erheblichen Schaden zu, weil die Rechte auf die Dividende nicht ausgeübt werden dürfen, heißt es bei A-Tec.
Über sieben Monate sei zwischen Vertretern des Amts und A-Tec darüber verhandelt worden, unter welchen Voraussetzungen die A-Tec mehr als fünf Prozent der Anteile an der NA erwerben könne. Zu keinem Zeitpunkt sei vonseiten des Kartellamts die Auffassung vertreten worden, A-Tec dürfe sich an der NA überhaupt nicht beteiligen, gab der Mischkonzern bekannt.
Zuminderst vorerst ist Kovats Versuch gescheitert, die Konsolidierung der europäischen Kupferindustrie maßgeblich mit zu gestalten. Für die NA, die größte europäische Kupferhütte, wiederum geht eine Phase der Unsicherheit zu Ende, die sogar die Stadt Hamburg zu einem Einstieg bei dem Unternehmen veranlasst hatte.
Kovats hat mit der NA einen Machtkampf um die Übernahme der belgischen Kupferhütte Cumerio geführt, seine Sperrminorität an Cumerio inzwischen aber der NA angedient. Cumerio stellt keine sauerstofffreien Stranggussformate her, die Übernahme ist daher kartellrechtlich möglich. Auf diesem speziellen Markt mit einem Volumen von 60 bis 80 Mio. Euro seien A-Tec und die Affinerie die wichtigsten Wettbewerber mit einem gemeinsamen Marktanteil von weit über 85 Prozent, so das Bundeskartellamt. Kovats hatte allerdings angeboten, diesen Bereich seiner Kupferhütte Brixlegg zu verkaufen.
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