Sylvaner oder Roter Veltliner gehört offensichtlich zu den Steckenpferden von Leopold Hofbauer-Schmidt

Foto: Schrampf
Exotisch ist die Rebsorte heute und hierzulande. In Franken (Deutschland) beispielsweise ist sie überhaupt nicht exotisch, sondern liegt in der Rangliste der Verbreitung an zweiter Stelle. Dort wird ihr auch noch einige Aufmerksamkeit zuteil, die sie braucht, da sie nur bei guter Behandlung (frostempfindlich, anfällig für so einige Krankheiten) und auf den richtigen Böden, (spricht auf Schiefer sehr gut an) wirklich 1a Ergebnisse bringt. Den Bodencharakter spielt sie hervorragend aus, sofern die Umstände passen. Viele „Wenns“ für eine Rebsorte, was nicht nur Sylvaner an den Rand des Verschwindens bringt.

Am Weingut Hofbauer-Schmidt in Hohenwarth im westlichen Weinviertel dürften die Umstände ebenfalls passen. Deren 2007-er Grüne Sylvaner aus der Ried Kögl ist hervorragend gelungen mit feinen pflanzlichen Aromen, die an frische Küchenkräuter erinnern, und nach Birnen und Äpfeln duften und schmecken. Dazu kommt eine gewisse Pikanz, die Weine dieser Sorte spannend und angenehm machen. Er ist sehr ausgewogen, mittelkräftig und dicht, mit schöner Struktur und großer Frische. Obwohl er noch sehr jung ist, hat er das hefig-ruppige Jungweinstadium hinter sich gelassen und ist als Speisenbegleiter sehr zu empfehlen.

Das Weingut Hofbauer-Schmidt fällt bereits zum zweiten Mal mit einer eher exotischen Sorte auf. Auch ihre Roten Veltliner (2006 & 2007 bisher probiert) bestechen durch Ausgewogenheit und angenehme Typizität. Auf ihren 35 Hektar stehen vor allem Grüner Veltliner und auch viele rote Sorten, gearbeitet wird nach ökologischen Grundsätzen mit Gründecke, Schädlingsnützlingswirtschaft. Exoten-Pflege, sei es nun Sylvaner oder Roter Veltliner, gehört offensichtlich zu den Steckenpferden von Leopold Hofbauer-Schmidt, der Freude daran hat, die „älteste Rebsorte Österreichs zu verarbeiten“. Hohenwarth ist, so Hofbauer-Schmidt, auch das Mekka des Roten Veltliners, da es in dem Ort noch rund 50 Hektar davon gibt. (Luzia Schrampf)