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T-mobile Österreich-Chef Robert Chvátal

REUTERS/Heinz-Peter Bader
Die Deutsche Telekom hat mit ihrer Mobilfunktochter T-Mobile in Österreich im Vorjahr zugelegt. Dank der erstmals ganzjährigen Konsolidierung von tele.ring sind sowohl Umsatz als auch Gewinn gestiegen. Im nächsten Jahr will sich T-Mobile zwar besser als der Markt entwickeln. Dennoch erwartet der neue Finanzchef Wolfgang Kniese heuer einen Umsatzrückgang, wie er am Donnerstag in einer Pressekonferenz erklärte.

Kündigungen

Nach der Kündigung von 131 Mitarbeitern Ende vergangenen Jahres will der Konzern in den nächsten zwölf Monaten über natürliche Abgänge noch einmal knapp 100 Mitarbeiter abbauen. Von derzeit etwas weniger als 1.600 Mitarbeitern solle der Personalstand in einem Jahr auf eine Zielgröße von 1.500 sinken, bekräftigte T-Mobile Austria-Chef Robert Chvatal. Eine nochmalige Kündigungswelle soll es aber nicht mehr geben.

Im Vorjahr hat T-Mobile das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 331 auf 336 Mio. Euro erhöht. Der Umsatz stieg um 3 Prozent auf 1,182 Mrd. Euro an.

Umsätze

Die Gesamtumsätze aller Mobilfunker am österreichischen Markt dagegen, die von 2002 bis 2005 jährlich um durchschnittlich sieben Prozent auf bis zu 3,693 Mrd. Euro gestiegen seien, seien 2006 und 2007 bereits um jeweils rund 3 Prozent auf 3,449 Mrd. Euro 2007 gesunken. Auch wenn T-Mobile und wohl auch Marktführer Mobilkom die Preise nicht weiter senken würden, werde der Gesamtmarkt auch 2008 weiter schrumpfen, sagte Chvatal.

Die Schuld dafür schiebt T-Mobile zum Teil auch auf die Preisregulierung insbesondere bei Roaming und bei den Interconnection-Tarifen, die die Mobilfunker untereinander verrechnen dürfen. In Summe hätten die Regulierungsbehörden mit den verordneten Tarifsenkungen bei T-Mobile rund 5 Prozent des Umsatzes "wegreguliert", so Finanzchef Kniese: "Das ist für unsere Kunden erfreulich, für das Unternehmen weniger." Die durchschnittliche Monatsumsatz pro Kunde (ARPU) sei von 33 auf 29 Euro zurückgegangen.

Interconnections

Vor allem die Senkung der Interconnections auf eines der niedrigsten Niveaus in Europa, wie Kniese erklärte, bezeichnete er als unverständlich. T-Mobile habe im Vorjahr die Investitionen von 145 auf 173 Mio. Euro erhöht. "Wir müssen die Gelegenheit haben, dieses Geld auf Dauer wieder zurückzuverdienen", fordert T-Mobile.

Auf der Kundenseite setzt T-Mobile Austria statt auf weitere Preissenkungen jetzt auf neue Services. Chvatal: "Nur an Preisen herumzuschrauben ist nicht die Zukunft in Österreich." Das neue Motto von T-Mobile lautet "We mobilize social and business networks" (Wir machen soziale und berufliche Netzwerke mobil) - in Anlehnung an die neuen Internet-Hypes wie Facebook, myspace, Xing oder Youtube. Vergangene Woche hat das Unternehmen einen neuen Tarif mit dem ähnlich klingenden Namen "MyFaves" gestartet. Das neue T-Mobile-Internet-Portal am Handy (web'n'walk) soll man künftig individualisieren können.

iPhone

In diese Strategie soll sich auch das Apple-iPhone eingliedern. T-Mobile hat für Österreich einen Exklusiv-Vertrag mit Apple geschlossen. Zuletzt war davon die Rede, dass das Gerät noch im März auf den Markt kommen soll. Chvatal sagte dazu am Donnerstag: "Ob das iPhone im März, April oder Mai auf den Markt kommt, ist nebensächlich", auch wenn sein Marketing-Chef Hendrik Kasteel versicherte, Österreich werde nach den USA, Großbritannien, Deutschland und Frankreich das fünfte Land der Welt sein, in dem das Gerät offiziell in den Handel kommen werde. (APA)