Seine Wirkung tritt relativ rasch etwa 30 Minuten nach Einnahme ein, weil es vom Körper schnell aufgenommen wird, so Josef Donnerer vom Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie der Medizinischen Universität Graz.
Strychnin entfalte seine Wirkung im Gehirn und im Rückenmark, erklärte Donnerer. "Es unterdrückt dort die hemmenden Neuronen bzw. Nerven, weshalb das Nervensystem übererregbar und außer Kontrolle ist." In Folge komme es zu Symptomen wie Atemnot, Zittern, Angstgefühl und schließlich zu Muskelkrämpfen beginnend im Gesicht und dem Nacken. "Man kann es eigentlich nur behandeln durch eine intravenöse Narkose - was der künstliche Tiefschlaf ist", meinte Donnerer. Durch eine Narkose würden die Krämpfe unterdrückt. Meist müsste der künstliche Tiefschlaf längere Zeit andauern; das Gift würde je nach Dosis vom Körper abgebaut.