Paris - Die französische Menschenrechtsbeauftragte und
Staatssekretärin Rama Yade hat den Einsatz von Stinkbomben gegen
Obdachlose befürwortet. "Man muss in einer Stadt alles versuchen",
sagte sie beim Besuch der Pariser Vorstadt Argenteuil nach einem
Bericht der Zeitung "Le Parisien". "Ein
Bürgermeister tut ja nicht, was er will, sondern er geht auf Sorgen
der Einwohner ein", fügte sie hinzu. Yade war in Argenteuil, um den
konservativen Bürgermeister Georges Mothron im Wahlkampf vor den am
9. und 16. März stattfindenden Kommunalwahlen zu unterstützen. Mothron war im vergangenen August kritisiert worden, weil er mit
einem übelriechenden Gas Obdachlose aus dem Stadtzentrum vertreiben
wollte. Städtische Beamte hatten sich jedoch geweigert, das Mittel
einzusetzen. Die Opposition sprach von einer "skandalösen Hetzjagd
auf arme Leute". Der Hersteller des Produkts namens "Malodore"
(Schlechter Geruch) betonte, dass das Mittel ungefährlich sei. Es
werde üblicherweise an Brücken oder gefährlichen Stellen versprüht,
um Menschen fernzuhalten. (APA/dpa)