Bild nicht mehr verfügbar.

Gegen Ausländer, für Atombombeneinsatz: Präsidentschaftskandidat Wladimir Schirinowski.

Foto: Reuters/Alexander Natruskin
Moskau - Fremdenhass und Rassismus sind in Russland auf dem Vormarsch. Seit Jahresbeginn wurden in Moskau und anderen Städten 28 Ausländer ermordet, mehr als doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum. Jedes Jahr nehme die Opferzahl um 20 Prozent zu, berichtet der Direktor des Moskauer Menschenrechtsbüros, Alexander Brod. Die Opfer sind meist Usbeken, Aserbaidschaner, Kirgisen, Tadschiken - Menschen mit dunklerer Hautfarbe.

Allein im Moskauer Gebiet verbreiten laut Innenministerium ein Dutzend Banden in Vorortzügen täglich Angst und Schrecken. Auf Internetseiten werben sie mit verfremdeten Nazisymbolen für Intoleranz und Gewalt. Landesweit wird die Zahl der rechtsextremen Skinheads auf 60.000 geschätzt.

Öffentliche Aktionen gegen Fremdenfeindlichkeit gibt es kaum. "Was Russland fehlt, ist eine nationale Politik für Minderheiten und Migranten", sagt Brod. Fremdenfeindliche Parolen wie die des ultranationalistischen und kremltreuen Präsidentschaftskandidaten Wladimir Schirinowski gehören seit langem zum politischen Alltag. Zuletzt forderte Schirinowski übrigens, Atombomben über dem Atlantik abzuwerfen, um Großbritannien zu überfluten. (dpa, red)