Nach wie vor befindet sich der Wiener Getränkehersteller, der 1957 als Antwort auf den Coca-Cola-Boom ein Erfrischungsgetränk auf Kräuterbasis herstellte, zu 100 Prozent in Familienbesitz.

Foto: Standard/Matthias Cremer
Wien - Das Trachtenpärchen Marianne und Jakob will künftig öfter nach Deutschland fahren. Almdudler will in Deutschland durchstarten Vor allem in der Gastronomie sieht Almdudler-Geschäftsführer Gerhard Schilling noch großes "Kult- und Szenepotenzial". Der Exportanteil von Almdudler soll damit langfristig von derzeit 20 auf 50 Prozent steigen.

In Österreich ist Almdudler mit einem Absatz von rund 64 Mio. Litern pro Jahr hinter Coca-Cola die beliebteste Limonade. Insgesamt werden jährlich rund 80 Mio. Liter Almdudler in Österreich abgefüllt, wovon ein Fünftel in den Export geht. Hauptabsatzmarkt mit einem Anteil von 85 Prozent ist Deutschland, aber auch in der Schweiz ist die Kräuterlimonade, die im Vorjahr ihren 50. Geburtstag feierte, vertreten.

Das Jubiläumsjahr 2007 ist laut Schilling auch wirtschaftlich ein gutes Geschäftsjahr gewesen. Bei einem rückläufigen Limonade-Markt in Österreich, der ein Minus von 2 Prozentpunkten verzeichnete, habe sich Almdudler gegen den Trend entwickelt. Der Inlandsabsatz ist um 1 Prozent gestiegen, der Inlandsumsatz um 4 Prozent, was auch auf weniger Aktionen im Handel zurückzuführen sie. Die Exporte legten um 12 Prozent zu.

Nach wie vor befindet sich der Wiener Getränkehersteller, der 1957 als Antwort auf den Coca-Cola-Boom ein Erfrischungsgetränk auf Kräuterbasis herstellte, zu 100 Prozent in Besitz der Familie Klein. Übernahme-Avancen gebe es natürlich, wie Schilling sagte. Die Eigentümer hätten aber kein Interesse. Einzig für den Vertrieb in Deutschland könne man sich vorstellen, einen Partner mit ins Boot zu nehmen.

An der Produktpalette, die derzeit den Almdudler klassisch, die Variante gespritzt mit Wasser, ein Light-Produkt, einen Almdudler ohne Kohlensäure und den Almradler gemischt mit Puntigamer Bier umfasst, werde sich vorerst nichts ändern. Für den deutschen Markt laufen laut Schilling aber derzeit die Gespräche über einen eigenen Almradler gemischt mit deutschem Bier.

Nach dem Raiffeisen-Giebelkreuz ist das Almdudler-Trachtenpärchen das stärkste Markensymbol Österreichs. Daher stehen "Marianne und Jakob", die von Anfang an auf den Almdudler-Flaschen zu finden sind, und die Almdudler-Formflasche auch 2008 im Zentrum der Werbeaktivitäten von Almdudler, die ganz bewusst erst nach der Fußball-Europameisterschaft EURO 2008 platziert würden. Stärker in den Mittelpunkt gestellt soll nun aber die österreichische Herkunft und die Natürlichkeit der Almdudler-Limonade werden, die ohne künstliche Aromen oder chemische Konservierungsstoffe hergestellt wird, erläuterte Schilling.

Neues Haus

Noch vor dem Sommer 2008 werde Almdudler auch den Grundstein für das neue "Almdudler-Haus" im 19. Wiener Gemeindebezirk legen. Mitte 2009 soll die neue Firmenzentrale, die sich "im Umfeld der Heurigengegend" befinde, bezugsfertig sein.

Nicht zuletzt aufgrund des großen Erfolges wird am 19. September 2008 der Almdudler-Trachtenpärchenball im Wiener Rathaus wiederholt. (APA)