Helsinki/Wien - Ein österreichischer und ein finnischer Beobachter der UNO-Mission für Äthiopien und Eritrea (UNMEE) sind Freitag Früh bei einer Patrouille von etritreischen Milizen aufgegriffen und nach einem Verhör gegen Abend wieder freigelassen worden. Einen entsprechenden Bericht der finnischen Nachrichtenagentur STT bestätigten der für den internationalen Einsatz auf finnischer Seite zuständige Oberst Sakari Wallinmaa und das österreichische Verteidigungsministerium gegenüber der APA am Samstag.

Wallinmaa sagte, man warte noch auf einen offizielle Bericht. Über Telefongespräche mit verschiedenen Kontakten ermittelten Angaben zufolge wurden die beiden Blauhelme in der Nähe des früheren und mittlerweile aufgegebenen jordanischen UNO-Beobachterpostens Deda Lala von rund einem Dutzend Uniformierten angehalten und festgenommen. Es habe sich offensichtlich um Angehörige einer der eritreischen Seite zuzurechnenden Miliz, nicht aber um reguläre eritreische oder äthiopische Truppen gehandelt.

Der Zwischenfall ereignete sich nach Angaben des Wiener Verteidigungsministeriums auf einer Patrouille an der Grenze zwischen Äthiopien und Eritrea. Laut Oberst Wallinmaa dürften die Beobachter auf von Eritrea beanspruchtem äthiopischem Territorium aufgegriffen worden sein.

"Strikte Art und Weise"

Das Verhör der beiden UNO-Beobachter sei in einer "ziemlich zivilisierten und korrekten, aber strikten" Art und Weise durchgeführt worden, so Wallinmaa. Eine Zeit lang sei man im UNMEE-Hauptquartier sehr besorgt gewesen, da sich die beiden Soldaten stundenlang nicht gemeldet hatten und nicht erreichbar waren. Am Nachmittag sei ein Suchtrupp losgeschickt worden, dessen Nachforschungen jedoch ohne Erfolg blieben. Nach ihrer Freilassung seien die beiden Blauhelme am Abend samt ihrem Fahrzeug wieder auf ihren Posten zurückgekehrt.

Die Vereinten Nationen überwachen seit siebeneinhalb Jahren den im Juni 2000 im Abkommen von Algier ausgehandelten Waffenstillstand sowie die entmilitarisierte Zone zwischen Äthiopien und Eritrea. Österreich beteiligt sich an der Mission seit September 2000 mit zwei Stabsoffizieren. Die UNO wirft insbesondere der eritreischen Seite immer wieder mangelnde Kooperation mit den UNMEE-Soldaten vor. (APA)