Caracas/Bogotá – Venezuelas Präsident hat am Sonntag Panzertruppen an die Grenze zu Kolumbien beordert. Zuvor hatten die kolumbianischen Streitkräfte einen der Anführer der Guerillagruppe Farc getötet. Raul Reyes wurde zusammen mit 16 weiteren Kämpfern bei einem Angriff im benachbarten Ecuador getötet. Chávez bezeichnete das als "feigen Mord" und nannte Kolumbiens Präsident Álvaro Uribe "kriminell". Außerdem kündigte er die Schließung der venezolanischen Botschaft in Kolumbien an.

Grenzverletzung

"Herr Verteidigungsminister, verlegen sie sofort zehn Bataillone an die Grenze zu Kolumbien, Panzerbataillone", sagte Chavez am Sonntag in seiner wöchentlichen Fernseh-Ansprache. "Auch die Luftwaffe soll mobilisiert werden. Wir wollen keinen Krieg." Am Samstag hatte Chavez gewarnt, sollte der US-Verbündete Kolumbien auch die Grenze zu Venezuela verletzen, werde er dies als "Grund für einen Krieg" auslegen. Am Sonntag bekräftigte er dies und fügte hinzu, er werde in Russland gebaute Kampfflugzeuge nach Kolumbien schicken, falls die Truppen des Nachbarlandes auf venezolanischem Gebiet aktiv würden.

Kolumbien hatte am Samstag erklärt, einen Führer der kolumbianischen FARC-Rebellen im Grenzgebiet zu Ecuador auf dem Terrain des Nachbarlandes getötet zu haben. Der Kommandant Raul Reyes und 16 weitere Rebellen seien in einem Dschungel-Camp nach Kämpfen mit dem kolumbianischen Militär gestorben. Dabei habe Kolumbien das Camp auch aus der Luft angegriffen.

"Terroristischer Staat"

Den kolumbianischen Präsidenten Alvaro Uribe bezeichnete Chavez als "Verbrecher" und Kolumbien als "terroristischen Staat". Er warf Kolumbien die "Invasion Ecuadors" vor, um den FARC-Anführer zu töten. (red/DER STANDARD, Printausgabe, 3.3.2008/APA)