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Foto: AP/Kai-Uwe Knoth
Hamburg - Tchibos neues Verkaufskonzept schlägt nach einem Pressebericht nicht ein. Wie Vertriebsmanager dem "Handelsblatt" (HB/Montag-Ausgabe) berichteten, kommt die teure Designerware, die seit Juni unter der Marke "Mitch & Co." in den Geschäften steht, bei der Kundschaft schlechter an als erhofft. "Die Leute verstehen offenbar nicht, weshalb sie für scheinbar gewöhnliche T-Shirts deutlich mehr bezahlen sollen als üblich", sagte ein Bezirksleiter dem Blatt.

Hochpreisige Modeartikel des Berliner Stardesigners Michael Michalsky stapelten sich in den Lagern des Kaffeerösters, berichtet das Blatt mit Berufung auf Firmeninsider. Die Zentrale habe Ware aus den Filialen zurücknehmen müssen. Üblicherweise werden die Artikel dann über rund 25 Restemärkte ("Tchibo Prozente") mit deutlichen Preisabschlägen verramscht. Die Zusammenarbeit mit Michalsky sollte eigentlich die Wende für den angeschlagenen Schnäppchenverkäufer einleiten. Der einstige Vorzeigehändler kam zuletzt zunehmend unter Druck. Discounter wie Aldi, Lidl und Plus setzten ebenfalls auf das Verkaufskonzept mit wöchentlich wechselnden Themenwelten.

Bei Tchibo gingen deshalb nicht nur die Umsätze zurück, im ersten Halbjahr 2007 brachen auch die Erträge ein. Das Betriebsergebnis (EBIT) halbierte sich gegenüber dem ersten Halbjahr 2006 auf 45 Mio. Euro. Holding-Vorstandschef Dieter Ammer trat sein Amt vorzeitig im vergangenen Mai an Arno Mahlert ab. Aufgeben will Tchibo die Zusammenarbeit mit Michalsky trotz des offenbar ausbleibenden Erfolgs aber noch nicht. "Im Frühjahr kommt die neue Kollektion", kündigte ein Sprecher an, "im Herbst die nächste." Es werde Optimierungen geben, sagte er dem "Handelsblatt". (APA/dpa)