Hannover (APA/Reuters) - Der Reise- und Schifffahrtskonzern TUI hat im vorigen Jahr sein Ergebnis vor allem dank einer wieder profitablen Schifffahrtssparte deutlich gesteigert. Der bei Investoren wegen der Gewinnentwicklung seit Jahren in der Kritik stehende Konzern erfreute damit am Dienstag die Anleger. Die TUI-Aktie sprang nach der Bekanntgabe der Eckdaten für 2007 an die Spitze der Dax-Gewinner mit einem Plus von sechs Prozent auf knapp 16,50 Euro.

Den bereinigten Betriebsgewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebita) erhöhte TUI im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben um 47 Prozent auf 616 Mio. Euro. Der Konzernumsatz stieg lediglich um sieben Prozent auf 21,9 Mrd. Euro. Während die Touristik als größere Sparte ihr Betriebsergebnis um 14 Prozent auf 449 Mio. steigerte, legte die Schifffahrt um mehr als das Doppelte auf 197 Mio. Euro Ebita zu.

Details erst Mitte März

Noch 2006 und im ersten Halbjahr 2007 hatte die Schifffahrt wegen niedriger Frachtraten das TUI-Ergebnis belastet. Unter dem Strich hatte der Konzern 2006 knapp 900 Mio. Euro eingefahren.

Zum Konzernergebnis 2007 will sich TUI erst auf der Bilanzpressekonferenz am 18. März äußern. Analysten erwarten nach den vorläufigen Eckdaten einen deutlich dreistelligen Millionen-Euro-Gewinn. Somit können die TUI-Aktionäre anders als im Vorjahr mit einer Dividende rechnen.

Wende in der Schifffahrt

Die Wende in der Schifffahrt zeichnete sich bereits im dritten Quartal ab. Der Gewinnsprung der weltweit fünftgrößten TUI-Containerreederei Hapag-Lloyd geht vor allem auf die wieder besseren Frachtraten vor allem bei Transporten von und nach Asien in der zweiten Jahreshälfte zurück. Der Spartenumsatz der Schifffahrt sank 2007 um ein Prozent auf 6,2 Mrd. Euro. Grund ist aus Expertensicht vor allem der schwache Kurs des Dollar, in dem viel Containergeschäft abgerechnet wird.

Die Reisesparte erhöhte dagegen ihren Umsatz um elf Prozent auf 15,6 Mio. Euro. Der Ergebnisanstieg der Sparte ist dabei nur zu einem kleinen Teil auf die im September vollzogene Fusion der TUI Touristik mit dem britischen Konkurrenten First Choice zur deutsch-britischen TUI Travel plc zurückzuführen. Die Probleme bei TUI in Frankreich und der britischen Tochter Thomson seien bereits vorher angegangen worden, urteilten Analysten.